Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
19.06.13 10:12 Uhr Alter: 11 Jahre
Neues Gesicht für den Bahnhofsvorplatz - Im Gemeinderat verschiedene Varianten für Umgestaltung des Areals vorgestellt
Von: Klaus Damann, HZ
NIEDERSTOTZINGEN. Der Zuschuss ist bewilligt, die Stadt kann die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes angehen.

Der Bahnhofsvorplatz in Niederstotzingen soll umgestaltet werden. Bislang halten Busse auf der Fahrbahn und es gibt keine angelegte Wendemöglichkeit. Links im Bild vor dem Bahnhofsgebäude der von der Stadt errichtete Fahrradabstellplatz. Foto: Klaus Dammann

Im Gemeinderat wurden jetzt verschiedene planerische Varianten für die Neuanlage des Areals aufgezeigt.

KLAUS DAMMANN Bürgermeister Gerhard Kieninger sagte, dass nach Beratung über die Varianten nochmals mit der Bahn sowie der Firma Husqvarna als unmittelbarem Angrenzer an das Planungsgebiet diskutiert werden solle. Ein wichtiger Aspekt sei die Absicht der Bahn, das Bahnhofsgebäude und benachbarte Grundstücksflächen verkaufen zu wollen. Der von der Stadt hier angelegte Fahrradabstellplatz werde von der Bahn geduldet, bei einem neuen Grundstückseigentümer könne aber auch notwendig werden, die Anlage zu entfernen oder Pacht für die Fläche bezahlen zu müssen.

Weitere Fragen beträfen Bushaltestellen auf dem Bahnhofsvorplatz sowie eine Wendemöglichkeit für Fahrzeuge, so Kieninger. Für eine komplette Wendemöglichkeit auch für Busse wäre ein Eingriff ins Husqvarna-Gelände erforderlich.

Jürgen Häußler vom für die Planung zuständigen G+H Ingenieurteam gab zunächst einen Überblick über die derzeitige Situation. Die asphaltierte Fläche sei nicht in Fahrbahn, Bushaltebereiche oder Seitenflächen unterteilt. Etwa 20 Busse würden den Bahnhof täglich ansteuern und müssten eine Schleife absolvieren, da es keine Wendemöglichkeit gibt.

Für die Neugestaltung bestehe der Grundgedanke, die Fläche zu gliedern, Parkplätze und einen Wendeplatz anzulegen, schilderte Häußler. Eine Kostenschätzung liege bei 136 600 Euro. Damit auch ein Bus wenden kann, wäre eine Breite von 25 Meter nötig, was nur unter Einbeziehung von Firmengelände zu realisieren sei.

Der Planer stellte dann drei Varianten vor, bei denen Busse und große Lkw nicht wenden können. Der Durchmesser des Wendeplatzes liege hier bei 18 Meter. In Variante eins ist ein Bushalt mit Wartehäuschen bei Husqvarna angedacht, in der anderen Fahrtrichtung ein Halt auf der Fahrbahn. Variante zwei sieht dagegen angelegte Bushalte auf beiden Straßenseiten vor.

Als beste Lösung werde aber die dritte Variante mit länger gestreckten Bushalten, einem Behindertenparkplatz, einer Verbindung zu den gewünschten Parkand-Ride-Parkplätzen und einer Fußgängerquerung eingeschätzt, sagte Häußler. Die Verkehrsbehörden sähen jedoch noch Gesprächsbedarf bei einer Wendemöglichkeit auf einer durchgehenden Straße. Daher sei zu überlegen, ob man die Bahnhofstraße nicht abschließen und die Raiffeisenstraße einmünden lassen sollte.

Die Stadt wolle wegen des großen Aufwands und der Kosten eine Verlegung des Fahrradabstellplatzes vermeiden, betonte der Schultes. Gemäß Zuschussbescheid sei mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes im September zu beginnen. Die Verwaltung rechne mit einer Fertigstellung bis Mitte 2014. Auf Nachfrage sagte er, dass die Stadt kein Vorkaufsrecht, wohl aber ein Kaufrecht für das Bahnhofsgelände habe. Eine Kaufsumme wolle Kieninger in öffentlicher Sitzung nicht nennen.

Stadtrat Theodor Feil fragte an, on man den Wendeplatz überhaupt brauche, wenn er wie in Variante drei für Busse nicht ausreiche. Es sei wichtig, dass Pkw wie bisher umdrehen können, antwortete Häußler. Außerdem ergebe sich ein Bremseffekt.

Anstelle einer Wendemöglichkeit könne vielleicht eine durchgehende Straße mit mehr Parkplätzen angelegt werden, meinte Simone Schindler. Klaus-Ulrich Kunze entgegnete, dass dann die Husqvarna-Mitarbeiter am nächstgelegenen Platz parken würden. Für den Wendeplatz sprach sich Sylvia Bader aus.

Dann könnten Bahnhofsbesucher wieder abgeleitet und die Raiffeisenstraße entlastet werden.

Für die Variante drei bezifferte der Planer die Kosten auf 140 000 Euro. Allerdings müsse das Bauende dann auch um zwölf Meter vorverlegt werden, bei Teilausbau und asphaltierten Seitenflächen.

Der Ausbau der vollen Strecke würde etwa 170 000 Euro kosten.

Er befürwortete eine Ausschreibung im Herbst, da die Preise sonst wohl nicht zu halten wären.

Der Gemeinderat nahm von der Vorstellung Kenntnis und befürwortete die Variante drei als Grundlage für weitere Verhandlungen.