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05.03.11 00:27 Uhr Alter: 13 Jahre
Stuttgart 21 - Egon Hopfenzitz und Arno Luik in Heidenheim
Von: sie
HEIDENHEIM. Im überfüllten Saal des Elmar-Doch-Hauses trugen die beiden Gegner des Projektes Stuttgart 21 Ihre Standpunkte vor.

Michael Tampe vom Heidenheimer Bündnis gegen Stuttgart 21 führte in die Vorträge ein.


Egon Hopfenzitz und ...


Arno Luik.

Viele der Interessierten Heidenheimer mußten vor dem Saale auf der Treppe des Elmar-Doch-Hauses Platz nehmen, um den Ausführungen zu Stuttgart 21 zu hören zu können.

Egon Hopfenzitz begann mit einem kleinen Abriß der Geschichte des Stuttgarter Hauptbahnhofes und ging über in Details, die eine Ausführung des Projektes so ziemlich in Frage stellten: Sondergenehmigungen für einen 2,5 Promille in der Schräglage geplanten Bahnsteige, 8 Gleise sollen doppelt so viel leisten wie 17 Gleise eines Kopfbahnhofes, und vieles mehr. Dabei ließ er nichts Gutes an den Planungen zu Stuttgart 21: Verkehrsplanerisch eine Fehlplanung erster Klasse, die so in Zeiten der Deutschen Bundesbahn nicht möglich gewesen wären, da die Philosophie eine andere war: Sicherheit, Pünktlichkeit und Wirtschaftlichkeit gegenüber der heutigen Gewinnmaximierung.

Arno Luik betrachtet die Planung des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofes eher aus der Sicht eines Redakteures: Viele interne Planungen konnte er in die Öffentlichkeit bringen und konspirative Treffen waren erforderlich, um an die Informationen aus erster Hand zu gelangen.

Während Hopfenzitz sachlich und fundiert argumentierte, betrachtete Luik das Projekt eher aus der persönlichen und gefühlsbetonten Sicht: Bäume, die den zweiten Weltkrieg überlebten werden gefällt, jahrelange Baustellen verschandeln die Sicht auf die Stadt, Bäume werden durch 4,80 Meter hohe 'Glubschaugen' ersetzt.

Die anschließende Diskussion und Fragestellungen an die Refferenten geriet dann zeitweise aus dem Ruder: Parteipolitische Selbstdarstellungen wie persönliche Erlebnisse mit Stuttgart 21 zwangen die anwesenden Zuhörer immer wieder zur Geduldsprobe - Ermahnungen, doch zur eigentlichen Frage zu kommen, wurde teilweise einfach ignoriert. So endete eine interessante Veranstaltung in einer etwas chaotischen Weise.

Diese chaotische Weise zeigt aber eines deutlich auf: Die Bürger von Stuttgart und dessen Umland finden auf vielfälltige und unterschiedliche Art die Planung des Projektes 'Stuttgart 21' so nicht in Ordnung. Viele Fragen sind offen, viele Vorgehensweisen nicht transparent - sie fühlen sich von der Politik verschaukelt und übergangen.