Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
18.09.07 22:55 Uhr Alter: 17 Jahre
Härtsfeld-Museumsbahn
Von: Jürgen Ranger
Teilstrecke Sägmühle – Katzenstein (Härtsfeldsee)

Und weiter geht's in Richtung Dischingen: "Grenzüberschreitung" bei der Sägmühle in Richtung Kreis Heidenheim mit Bahnhof Dischingen als Ziel.



Schon vor der Eröffnung der Härtsfeld-Museumsbahn im Herbst 2001 war klar: Der derzeitige End-Bahnhof Sägmühle kann aufgrund seiner Lage im Landschaftsschutzgebiet nur eine Zwischenlösung sein. Das Museumskonzept sieht einen Ausbau der Strecke bis Dischingen in zwei weiteren Abschnitten vor. Mit dem feierlichen 1. Spatenstich wird der Bauabschnitt von der Sägmühle zum Härtsfeldsee nun in Angriff genommen. Die Bauzeit wird voraussichtlich etwa drei bis vier Jahre betragen.

Die neue Museumsbahnstrecke
Die projektierte Strecke beginnt am jetzigen Gleisende an der Sägmühle bei Streckenkilometer 3,000. Wenige Meter nach Überquerung des Feldwegs zum Hochstatter Hof fährt die Bahn in den Landkreis Heidenheim. Durch das Egautal sind es knapp 1,5 Kilometer nach Iggenhausen. Der Fahrradweg, der sich seither hier befand, wurde in den letzten Monaten neben die zukünftige Bahntrasse verlegt und ist nun fertig. Damit kann der Bahnbau jetzt starten.
In Iggenhausen wird bei km 4,325 wie einst ein Haltepunkt angelegt, von dem aus sich schöne Wandermöglichkeiten anbieten. Auch die hölzerne Wartehalle, die einst hier stand, soll wieder erstehen. Nach Iggenhausen wechselt die Strecke in einem großen Bogen die Talseite. Die Stahlträgerbrücke über die Egau bei km 4,777 wurde entfernt. Die Brücke mit einer Stützweite von 10,60 m und einer lichten Weite von 9,0 m muss neu gebaut werden und verursacht nicht unerhebliche Kosten beim Wiederaufbau.
Danach geht es schnurstracks mit Blick auf den Härtsfeldsee dem „Haupt“bahnhof Katzenstein zu, der auf dem heutigen Parkplatz am See wieder errichtet wird. Der Bahnhof bei Streckenkilometer 5,555 wird ähnlich wie der Bahnhof Sägmühle ein Umfahrgleis mit Mittelbahnsteig und zusätzlich ein Abstellgleis erhalten. Die gemauerte Wartehalle, die früher hier stand, soll eines Tages ebenfalls wieder aufgebaut werden. Von Prellbock zu Prellbock wird die Museumsbahn dann insgesamt 5,650 Kilometer lang sein.

Interessante Betriebsmöglichkeiten
Mit dem Ausbau der Strecke bieten sich neue attraktive Möglichkeiten der Fahrplangestaltung an. Das Erlebnis Zugfahrt wird länger. Das Verhältnis zwischen Pausen und Fahrzeiten wird ausgewogener. An bestimmten Tagen wie etwa der Neresheimer Bahnhofshocketse soll es einen interessanten Zwei-Zug-Betrieb mit Kreuzung im Bahnhof Sägmühle geben. Der Bahnhof Katzenstein mit dem Abstellgleis und der Verladerampe bietet die Möglichkeit, auch den Güterverkehr von Einst zu demonstrieren.

Rundwanderungen
Vom Dorf Iggenhausen aus kann man mit schöner Aussicht über den See nach Katzenstein und zum Härtsfeldsee wandern. Weitere Wege führen direkt zum Härtsfeldsee (Kiosk am See, Bademöglichkeit), zum Hochstatter Hof (Golfplatz) oder auf dem Albvereinsweg nach Neresheim. Mit dem Fahrrad bietet sich eine Tour über Frickingen und die alte Römerstraße nach Neresheim an.
Vom Bahnhof Katzenstein am Härtsfeldsee bietet sich eine bequeme Runde um den See mit Pause am gegenüberliegenden Ufer geradezu an. Auch zur Burg Katzenstein ist es nicht mehr weit. Interessant sind aber auch Wanderungen im Tal oder auf der Höhe nach Dischingen mit seiner barocken Dorfkirche und dem Schloss Taxis mit dem Englischen Wald. Über Katzenstein oder Schrezheim erreicht man leicht Dunstelkingen mit der Brauereigaststätte.
Eine schöne Runde mit dem Fahrrad geht über Dunstelkingen, Eglingen und Reistingen nach Ballmertshofen und der Egau entlang zurück zum Härtsfeldsee.

Finanzierung
Der Bau der neuen Strecke ist auf 567.000 Euro veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt durch Zuschüsse aus dem EU-Programm LEADER+, Zuschüssen der Kommunen und Kreise, durch Spenden und duch die Erbringung von Eigenleistungen der Vereinsmitglieder.
Wie auch für die bestehende Strecke zur Sägmühle wurde schon vor ein paar Jahren eine Bausteinaktion ins Leben gerufen. Für 25,- Euro je Meter Gleis kann der Wiederaufbau der Strecke zum Härtsfeldsee gefördert werden. Dafür gibt es passend zu der für die Strecke Neresheim – Sägmühle ausgegebenen Urkunde eine neu gestaltete repräsentative Urkunde - ein ideales Geschenk für alle Eisenbahn-Freunde. Etwa 1.500 der insgesamt 2.650 Meter konnten so inzwischen ihren stolzen „Besitzer“ finden. Die Gleisbausteine erhält man durch Überweisung auf das HMB-Konto 110 015 301 bei der Kreissparkasse Ostalb, Aalen (BLZ 614 500 50). Die Urkunde wird zugeschickt.