Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
09.02.24 00:00 Uhr Alter: 286 Tage
Einig beim Ausbau und Elektrifizierung
Von: Landratsamt Heidenheim
Mobilität. Beim Lenkungskreis Brenzbahn/Regio S-Bahn Donau Iller wurden die nächsten Schritte für eine Stärkung des regionalen Schienenverkehrs beraten und vorgestellt. Kostenschätzung Brenzbahn: 450 Millionen Euro.

Bei der Regio S-Bahn Donau-Iller geht es voran: In den nächsten Jahren sollen neue Haltestellen, Ausbauabschnitte und die Elektrifizierung verschiedener Strecken kommen. Ein Baustein dabei ist die Brenzbahn. Jetzt geht es für alle Partner an die weitere planerische Umsetzung.

Der Lenkungskreis Brenzbahn/Regio S-Bahn Donau-lller hat am Donnerstag unter der Leitung des baden-württembergischen Verkehrsministers Winfried Hermann Zwischenbilanz für das Gesamtprojekt gezogen. Gemeinsam mit seinem bayerischen Amtskollegen Christian Bernreiter sowie dem Vorsitzenden des Vereins Regio S-Bahn, Oberbürgermeister Gunter Czisch, und dem Vorsitzenden der IG Brenzbahn, Landrat Peter Polta, stellte der Minister die nächsten Schritte vor.

Lohnender Ausbau

Die beim Lenkungskreis erstmals vorgestellte Nutzen-Kosten-Untersuchung für das Gesamtprojekt auf dem bisherigen Planungsniveau zeigt: Die Prognosen für die künftige Zahl der Fahrgäste sind hervorragend und die Ausbauschritte bringen einen Schub für den Schienenpersonennahverkehr in der Region. Außerdem liege der volkswirtschaftliche Nutzen voraussichtlich deutlich über den veranschlagten Kosten.

Gunter Czisch: „Jetzt gilt es, zwischen den Partnern noch offene Punkte zu klären, ein gemeinsames weiteres Vorantreiben des länderübergreifenden Projektes Regio S-Bahn steht jedoch außer Frage.

Hoher Investitionsbedarf

Als wichtige Schienenstrecke mit gleichzeitig hohem Investitionsbedarf gilt die eingleisige noch nicht elektrifizierte Brenzbahn zwischen Ulm, Heidenheim und Aalen. „Mit unserer gemeinsamen Absichtserklärung zur Ko-Finanzierung bekennen sich Baden-Württemberg und Bayern klar zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Brenzbahn“, sind sich die beiden Minister einig. Durch die Unterzeichnung über die länderseitige Finanzierung geben die Länder der Region Planungssicherheit.

Peter Polta, Landrat des Landkreises Heidenheim und Vorsitzender der IG Brenzbahn, sagte: „Ich freue mich, dass sich die beiden Bundesländer bezüglich einer Kostenaufteilung geeinigt haben und dass die Bewertungen im Rahmen der Nutzen-Kosten-Untersuchung deutlich positive Ergebnisse aufweisen. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht. Das spornt alle Beteiligten an, das Projekt Regio S-Bahn und den Brenzbahnausbau mit Hochdruck weiter voranzutreiben.“ Seitens der Projektpartner wird eine bundesseitige Förderung durch das GVFG-Programm in Höhe von rund zwei Drittel der 450 Millionen Euro Gesamtkosten angestrebt, die für Ausbau und Elektrifizierung der Brenzbahn zwischen Ulm und Aalen angesetzt sind. Die verbleibenden Kosten sind voraussichtlich durch die beiden Bundesländer und die kommunale Seite zu tragen. Baden-Württemberg übernimmt dabei als ersten Schritt den kommunalen Anteil aus Bayern an den anstehenden Planungen.

Weitere Strecken im Blick

Auch auf den anderen Ästen der Regio S-Bahn Donau-Iller haben die Projektpartner Fortschritte bei den Ausbauplanungen erreicht: So wurde für die Illertalbahn zwischen Neu-Ulm und Kempten eine Entwurfs- und Genehmigungsplanung unterzeichnet mit dem Ziel einer Elektrifizierung und eines teilweise zweigleisigen Ausbaus.

Eng verzahnt damit ist die Elektrifizierung der Strecke Senden-Weißenhorn, die sich im Besitz der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH befindet. Auch für diese Maßnahmen konnte ein Planungs- und Finanzierungsvertrag unterzeichnet werden. Neben dem schnellen Verkehr im Regionalexpress soll auf der Südbahn das Angebot als Regio S-Bahn schrittweise ausgebaut werden. Auch auf der Filstalbahn, zwischen Ulm und Geislingen, ist ein halbstündliches Angebot im S-Bahn-Verkehr geplant, ergänzt werden soll es durch den Regionalverkehr.

Attraktives Angebot

Verkehrsminister Hermann im Anschluss an den Lenkungskreis: „Die Länder Baden-Württemberg und Bayern, die Region, die Deutsche Bahn und die Ulmer Stadtwerke arbeiten Hand in Hand am klimafreundlichen, länderübergreifenden Zugverkehr. Mit den heute vereinbarten Planungsschritten wird die Regio S-Bahn Donau-lller eine neue Stufe erreichen. Ein verbesserter Takt und zusätzliche Halte werden den Menschen ein attraktives Angebot zum Um- und Einsteigen bieten - egal ob in der Stadt oder auf dem Land.“

Finanzierung auf drei Schultern

Für das Gesamtprojekt Regio S-Bahn Donau-Iller ist eine Förderung durch den Bund auf der Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG-Bundesprogramm) mit einer Ko-Finanzierung durch die Länder und auch die kommunale Seite vorgesehen.

Die Voraussetzung für eine Förderung durch den Bund ist die positive Bewertung des Vorhabens durch die Nutzen-Kosten-Untersuchung sowie insgesamt eine spätere positive Antragsentscheidung durch den Bund.