Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
28.10.23 15:54 Uhr Alter: 182 Tage
Kann das Bähne Gundelfingen-Sontheim wiederbelebt werden?
Von: Berthold Veh, Donauzeitung
Politiker der bayerisch-württembergischen Grenzregion haben ein neues Thema. Die Aufnahme Geflüchteter macht im Kreis Heidenheim weniger Probleme als in Dillingen.

Gundelfingen Seit etwa viereinhalb Jahrzehnten treffen sich Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus den Landkreisen Dillingen und Heidenheim mit den beiden Landräten zum Bayerisch-Württembergischen Kommunalstammtisch Der Bau der Bundesstraße 492, die sich stark verzögert hatte, war doch über Jahre hinweg das Mega-Thema. Weil der Zubringer zur Autobahn 7 nun gebaut ist, hatten einige Kommunalpolitiker die Sorge dass dem Stammtisch der Gesprächsstoff ausgehen könnte. Doch weit gefehlt. Beim Treffen in Malzstadel in Dillingen brachten die Landräte Markus Müller und Peter Polta am Donnerstagabend eine Vision auf den Tisch, die länger für Gesprächsstoff sorgen dürfte. So präsentierte der Heidenheimer Landrat Überlegungen für die Reaktivierung der Bahnlinie zwischen Gundelfingen und Sontheim/Brenz.

Polta wies gegenüber unsere Redaktion die erste Reaktion zurück, solche Pläne von vornherein als Unsinn abzutun. Der Landkreischef hat sich, anfangs belächelt für den zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn auf einer Länge von 2: Kilometern starkgemacht, der jetzt bei Kosten von 476 Millionen Eure verwirklicht werden soll. Die Überlegungen für die Wiederbelebung des Bähnles zwischen Gundelfingen und Sontheim/Brenz haben offensichtlich der scheidende Landtagsabgeordnete Georg Winter und Sontheims Bürgermeister Tobias Rief angestoßen. Wer gegenwärtig mit der Bahn nach Heidenheim reisen will, muss über Ulm fahren. Um die Lücke vor Gundelfingen nach Sontheim zu schließen, wäre die Reaktivierung einer 8,7 Kilometer langen Bahnstrecke über Bächingen (sechs Kilometer lägen in Bayern, 2,7 Kilometer in Baden-Württemberg notwendig. Die Bahnverbindung war 1911 eröffnet und im Sommer 1959 wieder aufgegeben worden.

In Bächingen und Gundelfinger ist die Trasse heute zum Teil mit einem Gewerbegebiet und Wohngebieten überbaut. Polta sagte, dass eine Realisierung von verschiedensten Voraussetzungen abhängig sei. Unter anderem müsste die neue Zugverbindung von 1000 Reisenden pro Tag genutzt werden. Der Landrat schlug vor, eine Potenzialanalyse machen zu lassen. Die Kosten könnten sich die beiden Landkreis und die Kommunen Gundelfingen, Bächingen und Sontheim teilen. Dafür sprach sich neben Landrat Müller auch Bächingens Bürgermeister Siegmund Meck aus. Man dürfe auch nicht den Eindruck erwecken, dass hier „eine Bimmel- und Bummelbahn“ wieder zum Leben erweckt werden soll. Die Wirtschaft habe Interesse an diesem Lückenschluss, sagte Meck. Gundelfingens Bürgermeister Dieter Nägele schien indessen etwas an der Realisierungsmöglichkeit dieser Vision zu zweifeln.