Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
06.12.20 00:43 Uhr Alter: 4 Jahre
Der Mobilitätspakt ist in der momentanen Form abzulehnen.
Von: Uwe Siedentop
Warum?

1. Die Straßenbaubehörde des Landes ist federführend und wirft den ÖPNV kurzerhand aus der Planung raus bzw. kürzt ihn nach Gutdünken (oder lokalpolitischen Vorgaben?).

2. Es wird nur die Brenzbahn zwischen Aalen und Heidenheim betrachtet, Heidenheim-Ulm scheint nicht zu existieren.

3. Teilweiser Ausbau erhöht nicht die erforderliche Kapazität der Brenzbahn, teilweiser Ausbau erlaubt nur das vom Land verfolgte Ziel der stündlichen IRE-Paares zwischen Aalen und Ulm.

4. Neue Straßen verringern nicht den Verkehr.

5. Die Öffentlichkeit wird nicht mit einbezogen.

6. Gerüchten folgend, soll der Straße oberste Priorität eingeräumt werden.

Es erscheint wieder mal als ein Anachronismus, dass eine Straßenbaubehörde einen solchen Pakt federführend organisiert. Die Interessen dieser Behörde sind einseitig, andere Ideen und Möglichkeiten werden von vornherein ausgeschlossen, zumindest behindert. Erst nach massivem Protest wurden die Anforderungen des Schienenverkehrs ungekürzt in die Planung aufgenommen.

Nötig ist eine Organisationsstruktur, die es erlaubt, auch andere Themenbereiche mit einzubeziehen. Der momentane Kreis ist nicht in der Lage, ein solch komplexes Thema umfassend zu beleuchten und sachlich-neutral zusammenzustellen.

Wenn eine erkennbare Änderung im Brenztal erfolgen soll, muss die komplette Brenzbahn einbezogen werden, ja sie muss sogar bis Crailsheim ausgeweitet werden. Eine kleckerlesweise Erweiterung ist Kosmetik und wird den Erwartungen nie gerecht werden: Die Kapazitäten der an ihre Grenzen gekommenen eingleisigen Strecke kann nur mit weitläufigen Änderungen entgegengewirkt werden. Durch teilweisen Ausbau bleibt es weiterhin eine eingleisige Strecke. Kapazitätssteigerungen, wie sie der Klimawandel erfordert, können so nicht erreicht werden.

Kein Geld?

Eher wird hier wieder eines deutlich: Im Brenztal sind sich die Anlieger an der Brenzbahn nicht einig, denn in anderen Landstrichen wird munter erweitert, ergänzt und ausgebaut, das Land stellt für diese Projekte das Geld bereit.

Arbeitsplätze der Autoindustrie?

Würden die Bahnhöfe wieder mit Bahnhofsvorsteher besetzt werden, wären das nicht wenige Arbeitsplätze und die Bahnhöfe wären nicht mehr die letzte Absteige Wohnungsloser.