Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
06.03.20 16:53 Uhr Alter: 5 Jahre
Haben die Aalener Angst vor der Ulmer Regio-S-Bahn?
Kommentar zu "Visionäre Blicke in die Zukunft – Querdenken erwünscht", Heidenheimer Zeitung vom 4. März 2020, Seite 9

Das Linienkonzept für die Regio-S-Bahn um Ulm herum. Deutlich zu sehen: Der "Wurmfortsatz" nach Aalen. Karte: Regio-S-Bahn Donau Iller.


Das Maßnahmenkonzept für die Regio-S-Bahn um Ulm herum. Auch hier: Der "Wurmfortsatz" nach Aalen. Karte: Regio-S-Bahn Donau Iller.

Mit großem Interesse habe ich die Entwicklung verfolgt, die vom Ostalbkreis ausgehend, die Verkehrsprobleme zwischen Aalen und Heidenheim lösen will. Mit Interesse verfolge ich aber auch die Arbeiten an der Brenzbahn und muss feststellen, dass bei diesem Kongress (siehe unten bzw. den Artikel der HZ) die Regio-S-Bahn Donau-Iller außen vor steht und nicht teilnehmen wird.

Wenn ich beides — Regio-S-Bahn und Kongress — zusammenführe muss ich auch feststellen, dass der Ostalbkreis sich nicht an dieser Brenzbahn-Planung beteiligt aber die Brenzbahn zwischen Heidenheim und Aalen gerne ausbauen will. Ein Widerspruch, den ich gerne auflöst hätte: Warum weigert sich der Ostalbkreis, den Ausbau der Brenzbahn als Regio-S-Bahn zu unterstützen? Warum ist der Ostalbkreis kein zahlendes Mitglied in der IG Brenzbahn?

Aalen möchte gerne das Oberzentrum im Osten Baden-Württembergs werden. Ein Streben, dass ja schon öfter als Thema bearbeitet wurde und der Kreis Heidenheim sich bis heute erfolgreich dagegen wehren konnte. Zu recht, denn Aalen und Heidenheim haben sich schon immer misstrauisch beäugt und es würde nichts Gutes dabei herauskommen, wenn einer den anderen „bevormunden“ wollte.

Jetzt kommt aus Ulm die Idee einer Regio-S-Bahn auf die Ostalb und fährt laut Planung dann auch bis nach Aalen. Somit bekommt Ulm mehr Gewicht also natürliches Oberzentrum. Würde die Regio-S-Bahn also gebaut, würde das Oberzentrum Aalen wohl in weite Ferne rücken, denn die Brenzbahn-Verkehrsverhältnisse Heidenheims richten sich dann nach Ulm aus und auch die Orientierung Heidenheims nach Ulm wäre noch ein Stückchen eindeutiger geregelt.

Das kann natürlich aus Aalener Sicht nicht das Ziel sein. Deshalb geht man eigene Wege ungeachtet dem Schaden, der dadurch für unsere Region – den Kreis Heidenheim – angerichtet wird. Stuttgart reagiert dann auf seine Weiße: Die können wir nicht unterstützen, die arbeiten nicht zusammen.

Und der Schaden wird immens sein: Kein Ausbau der Brenzbahn, weder elektrisch noch doppelgleisig, da der Motor Regio-S-Bahn für uns nicht zum Laufen kommt. Sollte Aalen Erfolg haben mit einer einseitigen Planung, springt uns Ulm ab. Der komplette Brenzbahnausbau rückt dann in sehr weite Ferne und wir – der Kreis Heidenheim – stehen dazwischen?

Ich finde den Kongress wichtig und richtig. Ich finde es aber nicht richtig, dass der Ostalbkreis hier seine eigenen Wege geht und dadurch unsere Zukunft zumindest in Frage, wenn nicht gar in weite Ferne stellt. Und eine Regio-S-Bahn mit Zentrum Ulm wäre nicht nur für den Kreis Heidenheim, sondern auch für Aalen ein weitreichender Gewinn.

Der Gewinn wird sich sicherlich noch verstärken, wenn im oberen Brenztal an der Stelle endlich zusammengearbeitet werden würde.

 

Uwe Siedentop

 

Die Veranstaltung:

 

Mobilitäts- und Zukunftskongress

Montag, 16. März. 2020 von 9 bis 17 Uhr

Oberkochen

eveeno.com/Mobipakt-AA-HDH