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1919 bis 2019
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150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
25.04.19 23:40 Uhr Alter: 5 Jahre
Schalter bleibt, Videoterminal kommt
Bahnhof Das Reisezentrum ist geschlossen, allerdings nur vorübergehend. Die Bahn baut dort einen Video-Schalter ein,wo Reiseberater via Monitor zugeschaltet werden, Auskunft geben und Fahrkarten verkaufen. Von Karin Fuchs Zugreisende standen gestern am Heidenheimer Bahnhof vor verschlossenen Schaltertüren. Laut Auskunft der Bahn wird das Reisezentrum modernisiert und zusätzlich mit einem Video-Schalter ausgestattet. Während des Umbaus bleibt das DB-Reisezentrum bis einschließlich Samstag geschlossen. Ist der Einstieg in die Kundenberatung via Video ein Zeichen dafür, dass Heidenheim sein Reisecenter verliert, wie es an anderen Orten schon geschehen ist? „Das Gegenteil ist der Fall“, versichert ein Bahnsprecher in Stuttgart. Personal werde nicht abgebaut.

Dafür stünde mit dem Videoterminal den Kunden nun ein weiterer Schalter zur Verfügung.
Video statt Schalter Seit 2013 gibt es im Land sogenannte Video-Reisezentren. Mit ihnen sollte das Service-Problem an sehr wenig frequentierten Bahnhöfen gelöst werden, sagt ein Bahnsprecher. Damals wurde entlang der Schwarzwaldbahn die persönliche Beratung durch Mitarbeiter vor Ort eingestellt. Dort habe der Fahrdienstleiter den Fahrkartenverkauf mit erledigt.
Wenn dieser jedoch viel zu tun hatte oder eine Störung beheben musste, hätte der Kunde warten müssen.
2014 entstand in Villingen das erste Video-Reisezentrum. Die Schalter entlang der Strecke sind geschlossen und durch eine Auskunft via Monitor ersetzt worden.
Ein solches System wird es in Heidenheim ab Montag geben, allerdings wird hier nicht das Reisezentrum ersetzt wie damals im Schwarzwald. Sondern der Video- Schalter wird im Reisezentrum installiert – zusätzlich zu den beiden mit Mitarbeitern besetzten Fahrkartenschaltern. „Es bedeutet eine Entlastung des Hauptschalters“, sagt der Bahnsprecher.
Beraten wird weiterhin persönlich, denn am anderen Ende der Leitung meldet sich auf Knopfdruck ein Mitarbeiter und hört sich die Anliegen der Reisenden an. Die Berater befinden sich laut Bahnsprecher in Ludwigsburg, wo ein Zentrum für Videoschalter eingerichtet worden sei. Wartezeiten gebe es nur zu Stoßzeiten.
Der Kunde könne mitverfolgen, was der Berater am Bildschirm eingibt, kann die Fahrkarte beziehungsweise Route wählen und bezahlt am Schluss entweder bar oder mit Karte.
Der Videoschalter hat die gleichen Öffnungszeiten wie das Reisezentrum: derzeit von morgens 7.45 Uhr bis 18 Uhr mit einer Stunde Mittagspause. Ab Juni wird der Schalter durchgehend geöffnet sein, dafür öffnet er eine Stunde später ab 8.45 Uhr. Laut Bahnsprecher ist das mit dem Land so abgesprochen. Ob das Ticket am Automaten, online oder im Reisezentrums gekauft wird, macht laut Auskunft des Bahnsprechers keinen Unterschied.
Nichts ändern wird sich auch dann, wenn ab Sonntag, 9. Juni, die Südwestdeutsche Landesverkehrs AG (SWEG) einen Teil des Verkehrs auf der Brenzbahn übernimmt.
Tickets im Nahverkehr würden von den Verkehrsunternehmen gegenseitig anerkannt, teilt das Landesverkehrsministerium mit. Der Schalter wird weiterhin von der DB Service betrieben: Während sich zum Beispiel in Ellwangen die DB Service aus dem Fahrkartenverkauf zurückzieht, gibt es in Heidenheim bei den Tickets keine neuen Zuständigkeiten.
Schalter bleibt, Videoterminal kommt Bahnhof Das Reisezentrum ist geschlossen, allerdings nur vorübergehend. Die Bahn baut dort einen Video-Schalter ein,wo Reiseberater via Monitor zugeschaltet werden, Auskunft geben und Fahrkarten verkaufen. Von Karin Fuchs Derzeit gibt es Fahrkarten nur am Automaten, weshalb sich dort zeitweise Warteschlangen bilden. Foto: Sabrina Balzer Großbaustelle für nächstes Jahr erwartet Nach dem aktuellen Umbau im Bahnhof steht für nächstes Jahr eine größere Baustelle an den Bahnsteigen an.
Dann sollen die Bahnsteige zu den Gleisen 2 und 3 von derzeit 28 auf 55 Zentimeter erhöht werden.

Großbaustelle für nächstes Jahr erewartet.
Gewartet wird darauf in Heidenheim seit Jahren.
Denn die höheren Bahnsteige bringen endlich die gewünschte Barrierefreiheit beim Einstieg in die Züge. Sowohl die Bahn als auch die neue Betreiberin SWEG hat Züge im Einsatz, die auf diese Höhe abgestimmt sind. Ab Juni 2019 soll auf der Brenzbahn mit diesem Zügen gefahren werden. die SWEG hat eigens neue Dieseltriebwagen bestellt, die dann erstmals auf der Brenzbahn zum Einsatz kommen werden.
Die Kosten des Umbaus hat die Bahn auf drei Millionen Euro geschätzt.
Ein Viertel davon übernimmt die Stadt Heidenheim, ein weiteres Viertel das Land und die restliche Hälfte trägt die Bahn selbst.
Laut Bahn ist das Planfeststellungsverfahren für den Umbau abgeschlossen.
Die Bauarbeiten würden ausgeschrieben und der Umbau soll im Frühjahr 2020 beginnen. Ab Mitte 2021 sollen die neuen Bahnsteige fertig sein. kf