Zugfahren mit der Brenzbahn ist dieser Tage ein Glücksspiel: Kommen die Reisenden an ihr Ziel? Wenn ja, mit wie viel Verspätung? Und wie lange muss man sich auf Frieren am Bahnsteig einstellen, bis endlich ein Zug kommt? Nach den Zugausfällen vom Montag riss gestern jedenfalls die Pannenserie nicht ab. Wie ein Bahnsprecher mitteilt, gab es bei Giengen und Königsbronn in der Frühe witterungsbedingte Weichenstörungen.
„Wir haben zwar alle Weichen an den Heizungen hängen, dennoch war es so kalt, das die beiden blockierten.“ Im Laufe des Berufs-Pendelverkehrs war der Defekt zwar behoben, doch bis die ganzen Verspätungen wieder eingeholt waren und der Fahrplan im Takt war, dauerte es bis in den späten Vormittag.
Teilweise wichen die Reisenden zwangsweise auf Taxis aus, teils waren die Lösungen noch verzweifelter: „In Königsbronn bin ich heute ausgestiegen und habe ein Auto angehalten, mit 30 Minuten Verspätung war ich dann in der Firma“, berichtet ein Pendler.
Nächster Ausfall angekündigt
Zu den technischen Pannen kam laut Bahnsprecher noch eine spontane Krankmeldung. Das führte dazu, dass der Interregioexpress ausfiel.
Wie viele Verbindungen tatsächlich gestrichen werden mussten, war zunächst nicht absehbar.
„Die Disponenten versuchen in solchen Fällen, die Fahrpläne zu tauschen, sodass nicht die ganze Schicht ausfällt.“ Erschwerend kommt laut Bahn noch bis heute hinzu, dass Wagenmaterial wegen Mängeln nicht zur Verfügung stehe. Betroffen ist der VT 650, der durch die alten Diesel-Fahrzeuge der Baureihe 628 ersetzt werde. Diese sind nicht barrierefrei.
Auch ohne Material-Pannen und Krankmeldungen ist der nächste Ausfall schon angekündigt: Zwischen dem 3. und 16. März werden zwischen Giengen und Rammingen die Schwellen ausgewechselt, sodass dann zwischen Giengen und Langenau Ersatzbusse verkehren werden.