Der Ausbau der Brenzbahn ist nicht im Verzug.“ Sagt Landrat Thomas Reinhardt.
Und er will dafür eine Begründung geben. Das Jahr 2019, bis zu dem bislang der teilweise zweigleisige Ausbau bei Bergenweiler und Rammingen eigentlich erledigt hätte sein sollen, ist als Zielmarke obsolet geworden. Für Landrat Reinhardt hat sich damit eine Finanzierungsbremse gelockert.
2019 sei deswegen wichtig gewesen, weil es die letzte Chance geboten habe, über das Gemeindeverkehrsfinanzierungskonzept des Landes auch Mittel des Bundes für die Bahn zu erhalten. Diese Infrastrukturmittel stelle Berlin danach komplett ein.
Schadlos gehalten werde das Land vom Bund durch erhöhte Anteile an der Umsatzsteuer. Diese Steuermittel seien eigentlich frei in der Verwendung. Nachdem beide Regierungsparteien im Koalitionsvertrag aber vereinbart hätten, diese Steuermittel wieder für Verkehrsvorhaben zu verwenden, geht Reinhardt mit Zuversicht davon aus, dass das Land auch nach 2019 den Ausbau der Brenzbahn bezuschussen wird. Reinhardt erwartet hier klare Aussagen noch vor den Sommerferien. „Das gibt für uns hoffentlich ein gutes Ergebnis.“ Eingeräumt wird von Reinhardt, dass man mit Teilen der vorbereitenden Planung in Rückstand geraten ist. Man habe mit der Bahn einen Partner, der sehr gründlich arbeite, aber auch seine Zeit benötige.
„Man hat es bei der Schiene mehr als bei der Straße mit sehr komplexen und zeitaufwendigen Verfahren zu tun.“ Der bereits für 2016 vorgesehene Stresstest, sei jetzt im März in Auftrag gegeben worden. „Das hat sehr lange gedauert“, weiß Reinhardt, aber hier habe die DB-Netz ein Vergabemonopol.
Das Bestehen dieser Fahrbarkeitsprüfung auf der Simulation eines zweigleisigen Ausbaus ist für Reinhardt von entscheidender Bedeutung. Dass das Land für diese Untersuchung anteilig die Finanzierung übernommen hat, ist für Reinhardt ein weiterer Beleg, dass Stuttgart weiter auf den Ausbau der Brenzbahn setzt. Noch vor Sommer, so hat man Reinhardt informiert, sollen die Resultate der Fahrbahrkeitsprüfung vorliegen.
Dabei, weiß Reinhardt, werde sogar getestet, ob alternative Antriebskonzepte wie Brennstoffzellen und Wasserstoff für Züge auf der Brenzbahn in Frage kommen.
Landrat für zweiten Betreiber Dass die Hohenzollerische Landesbahn ab 2019 den Regionalexpress auf der Brenzbahn betreiben wird, hält Reinhardt für eine sehr gute Entscheidung. Reinhardt, der die HZL schon aus seiner Zeit in der Landesverwaltung in Stuttgart kennt, bezeichnet die HZL als agiles Unternehmen und „deutlich besser als die DB“. Der Wechsel werde für jeden Fahrgast spürbare Vorteile bringen.
Was die Weiterentwicklung der Brenzbahn anbetrifft, ist der im Dezember 2015 gegründete Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller neben der IG-Brenzbahn und dem Regionalverband tonangebend. Landrat Reinhardt ist hier Mitglied im Vorstand.
Vom Ulmer Hauptbahnhof als zentralem Drehkreuz sind acht S-Bahn-Linien geplant, die einen Raum erschließen sollen, in dem eine Million Menschen lebt. Von diesen Linien, so Reinhardt, sei die Brenzbahn derzeit die bereits am meisten entwickelte.
Und noch ein gewichtiges Indiz kann Reinhardt benennen, dass dem Land an dem Ausbau der Brenzbahn gelegen ist, ja gelegen sein muss. Das Schienennahverkehrskonzept sehe landesweit und damit auch auf der Brenzbahn bis 2025 den Stundentakt für den Interregioexpress (IRE) vor. „Und das geht hier nur mit der teilweisen Zweigleisigkeit.“
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Brenzbahn soll in der Spur bleiben
Von: Günter Trittner HZ
Landrat Thomas Reinhardt geht mit Gewissheit davon aus, dass das Land den teilweise zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn weiter fördern wird. Der Stresstest wird jetzt vorgenommen.
Kategorie: Aktuelles, Baureihe 644
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