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30.05.16 11:14 Uhr Alter: 9 Jahre
Kritik in Sachen Brenzbahn Grünen-Sprecher Gastel kritisiert Gebaren der Deutschen Bahn – Barrierefreiheit kommt nicht voran
SONTHEIM/BRENZ. Der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, kritisiert die Situation bei der Brenzbahn.

Der Bundestagsabgeordnete sagt, dass er sich zum wiederholten Male „wegen der unbefriedigenden Bedienung der Brenzbahn an die Deutsche Bahn (DB) gewandt“ habe.

Der Zustand, dass auf der Brenzbahn unterschiedliche Zugtypen zum Einsatz kommen und stufenfreie Niederflurtechnik nicht gewährleistet werden kann, werde wohl noch längere Zeit anhalten, so Gastel in einer Pressemitteilung. Dies gehe aus der Antwort der Deutschen Bahn hervor.

Der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Nürtingen, der dem Bundestags-Verkehrsausschuss angehört und zu dessen Schwerpunkt die Bahnpolitik gehört, wollte unter anderem wissen, wann der Einsatz niederfluriger Züge mit bordeigenen Rampen, die Menschen im Rollstuhl den Ein- und Ausstieg ermöglichen, gewährleistet werden kann. Die Bahn habe in ihrer Antwort anhaltende Probleme mit dem Umbau der Baureihe VT 644 eingeräumt.

Der Einsatz der Fahrzeuge könne noch „nicht zugscharf“ vorausgesagt werden. Dies bedeute, dass Fahrgäste nicht im Voraus wissen, welche Zugtypen wann fahren und ob der Zustieg mit Rollstuhl möglich ist oder nicht. Die DB habe jedoch versichert, dass ab dem Fahrplanwechsel im Dezember alle Fahrzeuge auf der RE-Linie UlmCrailsheim barrierefrei werden.

Auf der RB-Linie Ulm-Langenau und der IRE-Linie Aalen-Ulm würden allerdings auch weiterhin nicht barrierefreie Züge zum Einsatz kommen.

Matthias Gastel kritisiert das Gebaren der Deutschen Bahn: „Das Bahnunternehmen scheint auf der Brenzbahn das alte Wagenmaterial zusammenzuziehen, das sonst nirgendwo mehr gewollt wird. Im Ergebnis ist sie mit einem Gemischtwarenladen unterwegs, der den Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkung keinerlei verlässliche Reiseplanung ermöglicht.

Wir brauchen im Regelbetrieb auf der Brenzbahn jedoch keine Museumsbahn, sondern einen zuverlässigen Betrieb mit modernem Wagenmaterial und ausreichenden Kapazitäten. Alle müssen mitfahren können. Dazu benötigen wir barrierefreie Bahnhöfe wie auch entsprechendes Wagenmaterial auf der Schiene.“ Unterdessen sei unklar, ob und wann der barrierefreie Umbau des Bahnhofs in Sontheim vorankommt.

Wie die DB ihm mitgeteilt habe, seien zwar der Einbau eines Aufzugs in den bereits vorhandenen Aufzugschacht und eine Rampe zu Gleis zwei vorgesehen.

Die Umsetzung stocke aber, weil sich der Gemeinderat gegen eine kommunale Mitfinanzierung ausgesprochen habe.

Aus Gastels Sicht ist diese Bedingung ohnehin fragwürdig: „Die Kommunen haben für die Bahnhöfe keinerlei Zuständigkeit.

Die Bahnhöfe gehören der DB. Sie kassiert auch für jeden Zughalt die Stationsgebühren.

Damit ist sie im Grundsatz auch alleine für notwendige Modernisierungen zuständig. Die Bedingung, wonach sich die Standortkommunen an der Finanzierung beteiligen müssen, sollte überdacht werden.“