Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
14.04.16 16:36 Uhr Alter: 9 Jahre
Neue Fahrzeuge für den IRE auf der Brenzbahn.
Nachdem jetzt immer mehr auf die Brenzbahn angepaßte Fahrzeuge der Baureihe 644 als RE (RegionalExpress) bzw. RB (Regionalbahn) unterwegs sind, zeigen sich schon erste Boten der neuen Fahrzeuge für den IRE (InterregioExpress).

Gleich zweimal kam der neu lakierte und aufgearbeitet Triebwagen der Baureihe 612 dem Fotografen vor die Linse: 612 112/612 bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Ulm. Foto: Uwe Siedentop


Etwa zwei Stunden später 612 112/612 beim Bahnübergang nach Hermaringen in Giengen Richtung Ulm. Foto: Uwe Siedentop

Die Fahrzeuge der Baureihe 611 kommen immer mehr in ihr Rentenalter und müssen sich bald aus dem planmäßigen Einsatz auf der Schiene verabschieden. Problem an der Sache: Die Brenzbahn wurde für Fahrzeuge mit Neigetechnik ausgelegt. Aus diesem Grunde sind die Fahrzeuge der Baureihe 611 für den schnellen Einsatz bis 160 km/h sehr geeignet.

Allerdings: Es gibt auf dem deutschen Eisenbahnfahrzeugmarkt keinen Hersteller, der neue Fahrzeuge mit der Neigetechnik ausrüstet und anbietet. So kommt die NVBW (Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg) in die Bredouille - Die Strecke Aalen-Ulm wurde Fahrplan- und Fahrzeugtechnisch auf die Neigetechnik ausgelegt. Kein anderes Fahrzeug kann mit 160 km/h über die Strecke fahren und den Fahrplan mit seinen vielen Anschlüssen einhalten.

Kein anderes? Doch, die ertwas jüngere Generation der Baureihe 612 hat ebenfalls die Neigetechnik eingebaut und bietet somit einen Ersatz für die älteren 611er. Somit werden jetzt viele Fahrzeuge der Baureihe 612 in Ulm zusammengefaßt. Gleichzeitig werden sie auf den moderneren Stand gebracht und in Zukunft, auch mit einer neuen Fahrbgebung versehen, eingesetzt und die Baureihe 611 ersetzen.

Um die Vorgaben des Fahrplans innerhalb des sogenannten Integralen Taktfahrplans zu erfüllen, mussten auf einigen Strecken in Baden-Württemberg die Geschwindigkeiten erhöht werden. Wenn eine Begradigung der Strecke zur Erhöhung der Geschwindigkeit nicht möglich ist, kommt die sogenannte Neigetechnik zum Einsatz. Mit Hilfe dieser ist es möglich, Kurven bis zu 30 Prozent schneller zu durchfahren. In Baden-Württemberg werden für diese Verkehre die Triebzüge der Baureihen 611 und 612 eingesetzt.

Die Triebwagen der Baureihe 612 wurden in folgenden Punkten umgebaut:

Das Außen- und Innendesign, die Anordnung der Türen und Details des Steuer- und Leitsystems wurden gegenüber dem Vorgängermodellen (BR 610/611) modifiziert. Neben der Neigetechnik verfügt das Fahrzeug über eine hochwertige Ausstattung, eine Klimaanlage, einen Mehrzweckraum und automatische Haltestellenanzeigen. Ein Fahrzeug dieser Baureihe ist im Außenbereich bereits im neuen Landesdesign gestaltet.

 

Technische Daten

Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h

Leistung: 2 x 560 kW

Sitzplätze 1. Klasse: 24

Sitzplätze 2. Klasse: 122

Gewicht: 116 t

 

Der Autor hatte heute, 13. April 2016, großes Glück und konnte einen neuen Triebwagen in Ulm und in Giengen ablichten. Erste Fahrversuche auf der Brenzbahn - auch bei diese Fahrzeugen müssen Anpassungen an die Strecke vorgenommen werden - sollen ihre Fahrtauglichkeit zeigen.