Fahrplankonferenz Frühjahr 2016
Die Fahrplankonferenz Frühjahr 2016 brachte kaum Veränderungen im laufenden Betrieb, viele bereits in die Wege geleiteten Veränderungen konnten weitergeführt werden.
Für die überregionale Veränderungen wurde wieder der Fernbusverkehr, der nicht nur dem Schienenfernverkehr sondern längerfristig auch dem Schienennahverkehr zu schaffen machen wird, angesprochen. Die NVBW warnt und weißt darauf hin, dass die Situation auf alle Fälle beobachtet wird, um gegebenenfalls entgegenwirken zu können.
Übergangsverträge Baden-Württemberg ab 1.10. 2016
Als wohl wichtigstes Ereignis für die kommenden Jahre sind die Veränderungen des SPNV in Baden-Württemberg zu nennen. Im Zuge der Ausschreibungen hat die DB Regio die Ausschreibungen für alle 17 Lose der sogenannten Übergangsverträge gewonnen.
Diese Übergangsverträge regeln die Verkehrsleistungen in Schienenpersonennahverkehr in der Zeit zwischen dem Auslaufen des „Großen Verkehrsvertrages“ zum 30. September 2016 und der Inbetriebnahme der neuen Verkehre auf den derzeit im Ausschreibungsverfahren befindlichen Netzen.
Hierdurch wird das Fahrzeugangebot auf vielen Strecken neu organisiert. Bereits ab Herbst kommen moderne Züge auf zahlreichen Strecken zum Einsatz. So werden von den derzeit über 400 im Land eingesetzten n-Wagen, im Volksmund auch „Silberlinge“ genannt, Ende 2016 nur noch rund 120 übrig bleiben. Bis Dezember 2018 soll die Zahl auf unter 50 schrumpfen.
Möglich wird dies, weil ab Oktober 2016 nach und nach 150 Doppelstockwagen aus anderen Regionen Deutschland nach Baden-Württemberg überführt und eingesetzt werden können.
Da diese Übergangsverträge aus 17 „kleinen“ Teillosen bestehen, die auch unterschiedliche Laufzeiten aufweisen, hat dies Auswirkungen auf den Einsatz der Fahrzeuge, der dann losbezogen erfolgt.
Auf einigen Strecken können dabei Züge mehrerer Lose bzw. Netze auf einer Kursbuchstrecke verkehren, wie beispielsweise auf der Franken-, Murr- und Filstalbahn.
In einigen Teillosen werden auch Änderungen im Fahrplankonzept durchgeführt, daher kommt bereits am 1. Oktober 2016 zu einem kleinen Fahrplanwechsel auf mehrere Strecken in Baden Württemberg.
Zum regulären Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 wird es dann ergänzend weitere Verbesserungen im Fahrzeugeinsatz und Anpassungen im Fahrplan auf zahlreichen Strecken geben.
Brenzbahn – 757 - Aalen-Ulm
Seit Anfang April sind jetzt die Fahrzeuge der Baureihe 644 auf der Brenzbahn unterwegs. Herr Schnabl von der BD Regio hat nochmals auf die Vorzüge der Triebwagen hingewiesen:
Sie wurden für die Strecke umgebaut
Mehr Stellplätze für Fahrräder bzw. Rollstühle
Breitere und mehr Einstiege
Behindertenrampe
klimatisiert
Für die jüngsten Verzögerungen wurden
Veränderung der Masseverhältnisse
Standzeit seit der Anlieferung
Neues Personal
angegeben. So konnte jetzt mit drei Fahrzeugen der Betrieb aufgenommen werden, es sind momentan sieben für die Strecke vorgesehen. Ob die erste Klasse bestehen bleibt oder aufgelöst wird, konnte momentan nicht geklärt werden.
In der Vergangenheit hat der Schülerverkehr um 6.59 Uhr/7.02 Uhr konnte entspannt, der Gegenzug von Aalen konnte verbessert werden.
Aktuelle Ausschreibungen:
Los 17 (bis 10.12.2016) dann Los 14 (ab 11.12.2016)
Ab 1. Oktober 2016 ergeben sich keine Änderungen für die Brenzbahn. Ab 11. Dezember 2016 werden sich mit Inbetriebnahme des Ausschreibungsnetzes 5 (Donau-Ostalb) einige Verbesserungen ergeben:
IRE-Züge fahren von 8 bis 20 Uhr täglich zweistündlich.
RE 3239 Aalen 5.54, Ulm 7.09 wird um ca. 10 Minuten beschleunigt und in Richtung Sigmaringen durchgebunden.
Der Übergangsvertrag für die RE und RB-Züge bringt vor allem Verbesserungen beim eingesetzten Fahrzeugmaterial. Es sollen generell klimatisierte Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
Albbahn – 758 – Amstetten-Gerstetten
Der Museumsbetrieb durch die UEF wird unverändert weitergefahren.
Aktuelle Ausschreibungen:
Keine Änderungen zwischen 1. Oktober und 10. Dezember. Ab 11. Dezember müssen auf Grund geänderter Fahrplanstrukturen auf der Filsbahn der Fahrplan auf neue Anschlusssituationen angepaßt werden.
Remsbahn – 786 – Stuttgart-Aalen
Nach langen Jahren des Ärgers und des Spottes: Ab 1. Oktober 2016 kommen durchgehend Doppelstockwagen auf die Remsbahn. Der Tausch der alten „Silberlinge“ hat bereits begonnen, so dass bereits in unterschiedlichen Zeitlagen die neuen DOSTOs fahren. Allerdings mit einem Wehrmutstropfen: Sie haben keine Klimaanlage, was heiße Tage verspricht!
Änderungen ab 9. April: RE 16422 von Aalen nach Stgt Hbf fährt im Takt. Das bedeutet neu ab Waiblingen 9.25 Uhr, S-Bahn Cannstatt 9.31 Uhr, Stgt Hbf an 9.37 Uhr.
Aktuelle Ausschreibungen:
Ab 1. Oktober soll RE 19403 ab Stgt Hbf 5.32 Uhr ca. 20 Min., 5.50 Uhr, später abfahren. Ankunft Aalen 6.55 Uhr. Am Abend wird der bisherige durchgehende Zug RE 19488 Crailsheim-Aalen-Stuttgart in Aalen enden. Umsteigen auf den Takt um 22.35 Uhr. Alle Züge fahren mit Doppelstockwagen. Ab 11. Dezember wird es keine Veränderungen geben.
Riesbahn – 995 - Aalen-Nördlingen
Die schon seit mehreren Jahren von Bayern betriebene Riesbahn Aalen-Nördlingen hat keine Veränderungen, auch nicht das Signal in Donauwörth. Als Planung in die Zukunft beginnen die Vorbereitungen zu den neuen Ausschreibungen.
Da die Riesbahn nicht in den Baden-Württembergischen Ausschreibungen enthalten ist, wird es da keine Änderungen geben.
Sonstiges
Auf dieser Fahrplankonferenz waren Vertreter der Firma Carl Zeiss anwesend. Sie wiesen auf die Mobilität Ihre führenden Mitarbieter hin, die nicht in der näheren Umgebung wohnten, sondern in der Regel weitere Wege in kauf nehmen, um am gewünschten Wohnort zu bleiben.
Das ergebe erhebliche Engpäße, die durch Veränderungen im Fahrplan aufgefangen werden könnten. Ebenso beklagten sie sich über das fehlenden eines Verbundtickets mit HTV und Ostalb-Mobil.
Vertreter beider Verbünde versicherten, dass die Aktivitäten zu Gunsten eines Landestarifes zurückgestellt wurden. Herr Schnaitmann von der NVBW gab dann die ruhenden Aktivitäten wieder frei, da das Landesticket noch in weiter Ferne und noch nicht spruchreif sei. Zeiss gebe da einen wichtigen Impuls, um die Arbeiten am Verbund wieder aufzunehmen.
Die Vertreter der Firma beklagten sich, ebenfalls wie seit langen Jahren der VCD, das Fehlen des einstündigen Taktes des IRE. Ebenso die fehlende Eingleisigkeit der Strecke. Zum Thema Jobticket wurde die geänderte Rabattstaffel angeführt. Das mache das Ticket weniger attraktiv: Die 12% wurden auf 7% reduziert.
Am Ende wurde noch darauf hingewiesen, dass Baumaßnahmen im laufenden Betrieb die Züge zwischen München und Mannheim langsamer machen. Dadurch verschieben sich alle Anschlüsse. Auch kann es vorkommen, dass die Verbindungen Ulm-Mannheim früher losfahren. Verantwortlich sind bis zu 8 Monate dauernde Umbauarbeiten bzw. Erneuerung an der Zugbeeinflussung.