Damit auch Menschen mit Behinderung, alte Leute mit Rollator und Mütter mit Kinderwagen die Züge an den Bahnsteigen der Brenzbahn problemlos nutzen können, ist an Bahnhöfen Barrierefreiheit erforderlich.
Daher wurde das etwas sperrig klingende Zukunftsinvestitionsprogramm zur Verbesserung der Barrierefreiheit an Nahverkehrshalten seitens der Bundesregierung gestartet. Bedeutet: Es gibt zusätzliches Geld für Bahnhöfe, an denen pro Tag weniger als 1000 Ein- oder Aussteiger gezählt werden. So nämlich werden die „Nahverkehrshalte“ definiert.
In seiner jüngsten Sitzung hat jetzt auch der Gemeinderat Sontheim der Anmeldung des örtlichen Bahnhofs in dieses Zukunftsinvestitionsprogramm zugestimmt, das eine Laufzeit von 2016 bis 2018 hat.
Im Falle von Sontheim nämlich steht die Zahl von 899 Personen pro Tag auf den Zählzetteln: „Gefühlt seien es aber täglich viel mehr Fahrgäste“, so Bürgermeister Kraut. Sontheim könne also Geld vom Bund bekommen, folgerte er und nutzte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Gelegenheit, um „ein paar deutliche Worte zu sagen.“ So erinnerte der Bürgermeister etwa an den bereits Jahre zurückliegenden Ausbau der Brenzbahn. Der Bahnhof werde heute seitens der Deutschen Bahn AG nimmer genutzt, da in Heidenheim ein für die gesamte Strecke zuständiges elektronisches Stellwerk eingerichtet wurde.
Sontheim ist somit nur noch Haltepunkt mit zwei Bahnsteigen und zwei Unterständen für wartende Reisende und derzeit nur einem Fahrkartenautomaten. Mit der Modernisierung der Brenzbahn wurde schon mal ein Fahrstuhlschacht an Gleis 1 betoniert und eine Unterführung Richtung Gleis 2. Der Fahrstuhl aber ist immer noch nicht Wirklichkeit geworden.
An Gleis 1 gibt es eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Wenig mobilen Bahnkunden, die von Gleis 2 starten müssen, bleibt hingegen nur der große Umweg über die Bergstraße. Am Gleis 2 ist zudem noch kein Aufzugschacht vorhanden.
Was den Bürgermeister ärgert, ist die Tatsache, dass die Gemeinde Sontheim sich finanziell an noch nicht einmal bezifferten Investitionen der Deutschen Bahn beteiligen soll, um die überfällige Barrierefreiheit zu erhalten. Eigentlich sei das doch Angelegenheit der Bahn, so das Gemeindeoberhaupt.
Bis zu 25 Prozent der Kosten würden auf Sontheim entfallen, und auch das Land werde zur Kasse gebeten.
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Nur zähneknirschend grünes Licht
Kostenbeteiligung am Vorhaben Barrierefreiheit des Bahnhofs ist umstritten
Kostenbeteiligung am Vorhaben Barrierefreiheit des Bahnhofs ist umstritten
Von: Klaus-Dieter Kirschner HZ
SONTHEIM/BRENZ. Ein Schacht für einen Personen-Fahrstuhl ist vorhanden. Barrierefreiheit ist an Sontheims Bahnhof aber nur bedingt gegeben.
„Das ärgert mich“, sagte Bürgermeister Matthias Kraut im Gemeinderat und erntete nicht nur dort Zustimmung.
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