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11.06.15 14:50 Uhr Alter: 9 Jahre
Unklarheiten über die Forderungen eines Stundentaktes der IRE Verbindungen Ulm-Aalen und zurück
Von: Uwe Siedentop
Noch steht ein teilweiser zweigleisiger Ausbau der Brenzbahn in den Sternen: Die Finanzierung durch die Anliegergemeinden ist noch nicht in trockenen Tüchern. Sollte Landrat Thomas Reinhardt diese Mammutaufgabe gelingen, wird das Land Baden-Württemberg, vetreten durch Verkehrsminister Winfried Hermann, die Hälfte der rund 24.000 Euro beisteuern. Der Landrat des Kreises Heidenheim hat aber nur bis 2019 Zeit, danach kann Hermann das Projekt nicht mehr unterstützen.

Mehr Züge erst, wenn der teilweise zweigleisige Ausbau der Brenzbahn fertiggestellt ist. Verkehrsminister Winfried Hermann wird dann den Mehrverkehr beim Verkehrsunternehmen bestellen. Foto: Uwe Siedentop

Mit diesem Hintergrund müssen auch die momentan in ganz Baden-Württemberg laufenden Ausschreibungen gesehen werden: 2016 läuft der Verkehrsvertrag zwischen der Deutschen Bahn AG und dem Land Baden-Württemberg aus und entsprechend arbeitet das Ministerium an der neuen Vergabe der Strecken, darunter auch die Brenztalbahn.

Die Ausschreibungen müssen allerdings vom Ist-Zustand des momentanen Schienen-Netzes ausgehen, denn die Bieter brauchen für Ihre Kalkulation eine sichere Grundlage. Da der Ausbau der Brenzbahn aber erst ab 2019 zu erwarten ist, kann auf den vielleicht kommenden Ausbau bei den Ausschreibungen keine Rücksicht genommen werden.

Die Forderungen nach einem Stundentakt der IRE-Züge ist so alt, wie die Brenzbahn 2003 bis 2007 ausgebaut wurde. Diesem Stundenakt steht allerdings die Eingleisigkeit im Wege: Die Dichte der Zugfolgen ist so hoch, dass es unmöglich ist, den IRE-Stundentakt einzuführen.

Wenn also die Ausschreibungen gelaufen und der Vertrag unterzeichnet ist, haben wir den gleichen Status wie vor den Ausschreibungen: Da der Bund die Länderfinanzierungsgesetz nicht erneuert hat, musste das Land Baden-Württemberg eine beträchtliche Summe beisteuern, um den Status des schienengebundenen Verkehrs unverändert erhalten zu können. Sollte der Bund die Gelder für die Länder aber veringern, kann es durchaus zu Kürzungen der Angebote auf der Brenzbahn kommen.

Das Scheinennetz in Baden-Württemberg verändert sich ständig. Nach Unterzeichnung der Verträge wird das auch so sein. Um den Veränderungen gerecht zu werden, müssen diese Veränderungen unter den Vertragpartnern neu verhandelt werden. Und so ist das dann auch für die Brenzbahn: Wenn 2020 die teilweise Zweigleisigkeit kommen wird, erfolgt eine Erweiterung des Vertrages mit dem Verkehrsunternehmen.

Sollte der Aalener Landtagsabgeordnete Winfried Mack ein Problem mit dem noch nicht kommenden Stundentakt auf der Brenzbahn haben, sollte er seine politische Energie lieber in die Finanzierung des zweiten Gleises stecken: Wenn die ausgebaut ist, kann der Stundedntakt des IRE kommen – Winfried Hermann hat mehrfach seine Unterstützung zugesagt.