am 6. Mai fand im Stuttgarter Rathaus eine Regionalkonferenz mit dem Thema "Ausschreibungen Netz 5 Donau Ostalb" statt. Dabei ging es vor allem um die IRE-Leistungen auf der Brenzbahn und anderen Strecken hier aus der Region.
Das MVI stellte dabei das Netz 5 vor und erläuterte die Vorhehensweise und die Finanzierung der Ausschreibungen. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass das Gesetz für die Länderausgleichsmittel am 1. Januar 2015 ausgelaufen ist und der Bund kein Nachfolgegesetzt formuliert hat. Dementsprechend sind die Finanzierungsangaben alle unter Vorbehalt zu sehen: Werden im Folgegesetz die Mittel gesenkt, müssen Streckenkilometer gestrichen werden. Werden die Mittel erhöht, können sie zur Erweiterung des Angebots genutzt werden. Für den SPNV in Baden-Württemberg kommen 750 Mio Euro vom Bund. Das Land gibt weiter 100 Mio Euro dazu, um die bestehenden Leistungen aufrecht erhalten zu können.
Auf Grund dieser Sachlage konnten die Ausschreibungen nur auf der Grundlage der bestehenden Leistungen von 2015 angenommen werden: Keine Streichungen aber auch keine Erhöhungen der insgesamt 6,7 Mio Streckenkilometer pro Jahr wurden eingerechnet.
Diese Vorgehensweise brachte die Frage nach den laufenden Erweiterungen der Infrastruktur auf: Wie werden die Erweiterungen der Kapazitäten innerhalb der laufenden Verträge behandelt? Werden Nachverhandlungen mit den Betreibern geführt oder kann dem mit bestehenden Mittel entgegnet werden?
Nachverhandlungen wurden abgelehnt - zu teuer. Vielmehr sollen die neuen Anforderungen in einem Puffer von ca. 15% aufgefangen werden.
Das MVI und die NVBW haben auch die in der neuen Laufzeit anfallenden Elektrifizierungen angesprochen: Hier ändern sich Ausschreibungen auf Grund der neuen Gegebenheiten. Dies sei aber in den neuen Verträgen berücksichtigt worden.
Für die Brenzbahn ergibt sich daraus, dass der seit langem geforderte Stundentakt des IRE Aalen-Ulm bzw. Ulm-Aalen nicht realisieren läßt, da die angestrebten und dafür nortwendigen Umbaumaßnahmen zum Zeitpunkt des ersten Fahrplanes Anfang 2017 nicht fertiggestellt sein werden.
Zu der Qualität der Fahrzeuge wurde seitens des MVI mitgeteilt, dass die vorhanden Fahrzeuge der Baureihe 611 und vor allem 612 (ausgeliefert ab dem Jahre 2000) weiter eingesetzt werden: Sie sind erst 15 Jahre im Einsatz und rechtfertigen keine Ausmusterung vor dem Erreichen der wirtschaftlichen Grenze von ca. 25 Jahren. Somit werden die IRE-Leistungen auf der Brenzbahn weiterhin mit neigetech-611ern und vermehrt mit neigetech-612ern gefahren. "Die Neigetechnik", so Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl vom MVI, "erlaube einen wesentlich schnelleren Fahrplan und sie eignen sich vorzüglich als Übergangslösung hin zur Elektrifizierung".