Die Serie der Pannen auf der Brenzbahn reißt nicht ab. Nach den Weihnachtsferien kam es für über eine Woche zu erheblichen Problemen. Einige Züge sind komplett ausgefallen, ein großer Teil der Fahrten wurde nur mit einem anstelle von zwei Triebwagen durchgeführt. Dies hat dazu geführt, dass die Triebwagen überfüllt waren und mehrfach Fahrgäste nicht mitgenommen werden konnten und auf den nächsten Zug warten mussten.
Am Freitag vergangener Woche und am Montag dieser Woche hatte der sogenannte Schülerzug nur einen Triebwagen, sodass mehrere Schülerinnen und Schüler an den Bahnhöfen zurückgelassen wurden. Ebenso sind häufig Verspätungen zu verzeichnen.
Landrat Thomas Reinhardt wandte sich deshalb am 20. Januar an Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg.
In seinem Schreiben wies er darauf hin, dass bei einem kurzfristigen Fahrzeugausfall alle Betroffenen mehr oder weniger Verständnis hätten, wenn der Verkehr einen Tag lang nicht optimal laufe. Wenn aber erkennbar sei, dass mehrere Fahrzeuge für einen längeren Zeitraum ausfallen, müsste ein bundesweit agierender Konzern wie die Deutsche Bahn in der Lage sein, rechtzeitig Ersatzfahrzeuge von anderen Strecken herbeizuschaffen.
Weiter kritisierte Reinhardt, dass eine Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von Fahrgastinformation geschweige denn eine öffentliche Entschuldigung nicht stattgefunden habe. Es könne nicht sein, dass Fahrgäste morgens zum Bahnhof gehen und nicht wissen, ob der Zug pünktlich oder später kommt und ob sie überhaupt einen Platz im Zug bekommen.
Hier habe die Konzernkommunikation versagt.
Landrat Reinhardt bat den Konzernbeauftragen, darauf hinzuwirken, dass derartig massive Beeinträchtigungen künftig vermieden werden und gegebenenfalls eine Information der Fahrgäste erfolgt.
Ein weiteres Schreiben richtete Reinhardt an den Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft BadenWürttemberg (NVBW), die im Auftrag des Landes die Nahverkehrsleistungen bei der Deutsche Bahn AG bestellt und bezahlt.
Darin äußerte er unter Hinweis auf die aktuellen Probleme den Wunsch, dass auch die NVBW als Bestellerin der Verkehrsleistungen auf die Bahn einwirken soll.