Ein Vierteljahr nach dem Spatenstich ist man bei der Deutschen Bahn mehr als zufrieden mit dem Baufortschritt. Nicht zuletzt wegen des milden Winters sei man „sehr gut im Zeitplan“. Kurz gehakt hat es lediglich beim Entfernen der Bodenplatte, die dicker und damit hartnäckiger war als erwartet. Doch diese ist ebenso Geschichte wie auch die Treppen, die dort entfernt wurden, wo künftig der Aufzug den Transport übernehmen soll. Betoniert werden derzeit die neuen Bodenplatten für das Fundament, das den Aufzug tragen wird. Der nächste Arbeitsgang wird der Einbau der Schachtwände aus Stahlbeton sein, bevor dann ab Mitte März die unbeweglichen Aufzugteile eingebaut werden. Zu sehen sein wird dann bereits die Stahl-GlasKonstruktion, aus der der Aufzug bestehen wird.
Der Heidenheimer Aufzug entspricht im Aussehen der GlasStahl-Konstruktion, die die Bahn derzeit in fast allen Bahnhöfen einbaut, so zum Beispiel in Aalen oder Oberkochen. Die Transparenz vermittle subjektiv ein Sicherheitsgefühl, da man nicht eingesperrt sei, sondern freie Sicht habe, so ein Bahnsprecher.
Lediglich wird die Heidenheimer Aufzugkabine mit einer Innenabmessung von 1,40 auf 2,10 etwas größer sein als der Standard. Der Aufzug ist durchgängig begehbar, das heißt, man steigt auf der einen Seite ein und kann eine Etage tiefer oder höher auf der anderen Seite wieder aussteigen. Wichtig ist das vor allem für Rollstuhlfahrer, Fahrgäste mit Kinderwagen oder mit Fahrrädern, die dadurch nicht umständlich umdrehen müssen. Ausgestattet wird der Aufzug auch mit einer automatischen Ansage, die auf das Öffnen und Schließen der Türen hinweist und auf das Erreichen der jeweiligen Ebene.
Trotz des guten Baufortschritts will sich die Bahn nicht auf eine frühere Fertigstellung der Lifte festlegen, schließlich könne der Wintereinbruch und damit ein Baustopp immer noch kommen.
Damit bleibt es beim von Beginn an genannten Fertigstellungstermin Ende des Jahres. Dann wird das lästige Treppensteigen und Gepäck über die Stufen schleppen ein Ende haben.
Damit ist aber nur der erste Schritt der Sanierung abgeschlossen. Bis zum Jahr 2018 sollen dann auch die Bahnsteige auf Einstiegsniveau der Schienenbusse angehoben werden, sodass auch dort ein barrierefreier Zugang entstehen wird. Am Lift selbst muss dann nichts umgebaut werden, der hält dann einfach auf der neuen Höhe.
Heidenheim zählt angesichts der Fahrgastzahlen zu den mittelgroßen Bahnhöfen. Rund 4000 Fahrgäste steigen hier täglich ein und aus. Mit der Barrierfreiheit hinkte man dennoch hinterher.
Schließlich sind bereits rund drei Viertel der Bahnhöfe im Land stufenfrei zugänglich. Diese grundlegende Sanierung wurde nicht zuletzt auch wegen des Engagements der Stadt früher als von der Bahn geplant begonnen.
Schließlich hatte die Stadt 150 000 Euro beigesteuert für die über ein Millionen Euro teure Investition.