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05.12.14 20:02 Uhr Alter: 10 Jahre
Brenzbahn fährt in Planungsphase - Bis 2019 muss der teilweise zweigleisige Ausbau abgeschlossen sein
Bis Ende 2019 sollte der teilweise zweigleisige Ausbau der Brenzbahn erledigt sein. „Ein sportliches Ziel“, weiß Landrat Thomas Reinhardt. Aber machbar. „An uns soll es nicht liegen“, meinte Reinhardt gestern im Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt.

Im kommenden Jahr werden die Planungsarbeiten für einen teilweise zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, braucht der Landkreis aber nicht nur die Partner der im Februar dieses Jahres gegründeten Interessengemeinschaft Brenzbahn, man will im nächsten Jahr auch Gespräche mit Bund und Bundesbahn führen. Denn auch nachdem beim Brenzbahn-Jubiläum im Herbst Verkehrsminister Winfried Hermann eine 50-prozentige Beteiligung des Landes an den Ausbaukosten zusagt hat, sucht man beim Landkreis weiterhin nach Zuschussgebern außerhalb der Interessengemeinschaft.

„Wir wollen 50 Prozent plus x“, so das Ziel von Landrat Reinhardt.

Dirk Seidemann konnte als Vertreter des Regionalverbandes den Ausschussmitgliedern allerdings wenig Hoffnung machen, dass unmittelbar noch weitere Fördertöpfe anzuzapfen seien. Der Bundesverkehrswegeplan sei überzeichnet, zudem werde die Brenzbahn bundesweit auch nicht als bedeutsam für den Fernverkehr eingestuft. Ebenso überzeichnet sei der Fördertopf nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierung. Untergebracht sei der Brenzbahnausbau im Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Diese Mittel werden aber wie die des Gemeindefinanzierungsgesetzes 2019 aufgebraucht sein, wodurch sich der Druck auf eine schnelle Umsetzung ergebe. „Wir wissen nicht, was danach kommt.“ Voraussetzung für einen Antrag auf Förderung sind aber in jedem Fall verlässliche Planunterlagen.

Diese sollen ab kommendem Jahr bis Anfang 2016 erstellt sein. „Wir brauchen eine hohe Planungsreife“, so Seidemann. „Konservativ gerechnet“ seien Kosten zwischen 300 000 und 400 000 Euro zu erwarten. Und dies bei geschätzten Gesamtkosten von 24 Millionen Euro.

Begonnen wird der Planungsprozess mit einer Konsolidierungsstudie, die noch zum Ende des ersten Quartals 2015 abgeschlossen sein soll. Zur Überraschung des Landrats zahlt auch hier das Land die Hälfte der dafür fälligen 20 000 Euro. Diese Studie nimmt auch Bezug auf das Zielkonzept des Landes für den Schienenverkehr bis 2025. „Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu einer Verschlechterung der Angebotsmöglichkeiten auf der Brenzbahn kommt“, warnte Seidemann.

Wenn mit Beginn des kommenden Jahres das Land die großen Verkehrsverträge ausschreibe, in denen 39,5 Millionen Zugkilometer vergeben werden, dann müsse darin eine teilweise zweigleisig ausgebaute Brenzbahn bereits ihren Platz finden. Da die Verträge, die 2016 und 2018 geschlossen werden, eine Laufzeit von zehn Jahren haben, seien die Verkehrsverhältnisse im Guten wie im Schlechten auf eine lange Zeit zementiert. Das Zielkonzept des Landes für die Brenzbahn sehe derzeit einen einstündig getakteten Interregio-Express und eine langsamere Regionalbahn im Stundentakt vor. Dazu bei Hauptverkehrszeiten einen doppelten Taktschlag der Regionalbahn zwischen Ulm und Langenau. Offen sei auch die Frage, ob Neigetechnikzüge auf der Brenzbahn noch eine Rolle spielen sollen.

Landrat Reinhardt meinte zu den Ausschussmitgliedern im Rückblick auf den Brenzbahngipfel von Februar, dass der Landkreis bereits ein ordentliches Tempo vorgelegt habe. „Aber wir müssen auch unsere Partner mitnehmen.“