Bezahlt wurden 78 000 Euro. Mithin konnte Beigeordneter Thomas Diem nochmals das ursprüngliche Verkaufsangebot der Main Asset Management GmbH, der Eigentümerin des 140 Jahre alten Gebäudes, um 12 000 Euro drücken. Und noch etwas hat sich verändert, seit am 1. August der Gemeinderat der Stadtverwaltung grünes Licht zum Erwerb des denkmalgeschützten Gebäudes gegeben hat. Eine der beiden Mietparteien im Obergeschoss hat gekündigt und das Haus bereits verlassen. Den zweiten Mieter, so Beigeordneter Thomas Diem, habe man gebeten, nach einer alternativen Wohnung Ausschau zu halten. Eine Kündigung werde man aber nicht aussprechen.
Die Stadt geht derzeit von Investitionen zwischen 1,5 und 1,7 Millionen Euro für eine Instandsetzung des Gebäudes aus, das aus Sicht des Referats für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium ein Kulturdenkmal aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen darstellt. Zupass kommt, dass über das Sanierungsgebiet Lange Straße eine Förderung in Höhe von 60 Prozent der Gesamtsumme möglich scheint. Einen zusätzlichen Aufwand erfordert noch die Neugestaltung des Bahnhofsplatzes, welche auf 500 000 Euro veranschlagt ist.
Wie Diem dem Gemeinderat erläuterte, bleiben auch nach dem Kauf bei der Bahn einige Rechte, damit der Bahnverkehr gewährleistet bleibt. Dazu gehören Wegerechte wie drei Stellplätze beim Bahnhofsgebäude. Stadtrat Hermann Mader (Freie Wähler) wunderte sich darum nicht mehr, warum der Kaufpreis so günstig war.