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21.07.14 16:23 Uhr Alter: 10 Jahre
Die Brenzbahn – ein Zugpferd der Region - Ein neues Buch über die Geschichte der Eisenbahnlinie spielt aktuellen politischen Forderungen in die Hände
Von: Erwin Bachmann HZ
Die politischen Zugnummern der Region machen weiterhin Dampf, um den Ausbau der Brenzbahn voranzutreiben.

Die Eisenbahn-Sonderausstellung im Kutschen-Museum als Kulisse einer Buch-Präsentation: Links im Bild Landrat Reinhardt neben Eisenbahn-Buchautor Uwe Siedentop und Dr. Martin Burkhardt, Vorsitzender des Heimat- und Altertumsvereins Heidenheim. Foto: Jennifer Räpple

Dies bekräftigte Heidenheims Landrat Thomas Reinhardt bei der Präsentation eines neuen Buches, das die Geschichte dieser Eisenbahnlinie erhellt.

150 Jahre liegt die Geburt der Brenztalbahn zurück. Wie sie entstanden ist, wie sie sich entwickelt hat und welchen maßgeblichen Einfluss sie auf die Siedlungsgeschichte dieser Region hat, wird in dem jetzt von Uwe Siedentop im Jubiläumsjahr herausgegebenen Buch deutlich. „Die Brenztalbahn – Die Geschichte der Eisenbahnlinie von Aalen über Heidenheim nach Ulm“ heißt dieses Standardwerk, dessen erste Auflage bereits 1985 erschienen war und heute längst vergriffen ist. Die neue, grundlegend überarbeitete und erweiterte Neuauflage berücksichtigt aktuelle Gegebenheiten und bündelt die von dem Heidenheimer Autor seit nunmehr 44 Jahren betriebene Sammlung von Informationen zur Brenzbahn.

Die im eigenen Verlag detailreich aufgearbeitete Vergangenheit dieser Verkehrslinie liegt jetzt druckfrisch auf dem Tisch und erntete bei der gestrigen Buchvorstellung im Museum Schloss Hellenstein sowohl von geschichtswissenschaftlicher als auch von kommunalpolitischer Seite hohes Lob. Dr. Martin Burkhardt, Vorsitzender des Heimat- und Altertumsvereins Heidenheim, empfahl die Dokumentation einer breiten Leserschaft nicht nur als Beitrag zur Eisenbahn-, Verkehrs-, Industrie- und Kulturgeschichte.

Nach seiner Einschätzung wird dieses Buch auch mithelfen, die Brenzbahn als politisches Thema und Zukunftsprojekt im Gespräch zu halten.

Genau auf dieser politischen Schiene bewegt sich Heidenheims Landrat Thomas Reinhardt, der die Buchvorstellung denn auch für ein weiteres Plädoyer für den weiteren Ausbau der Brenzbahntrasse nutzte. Ebenso wie vor 150 Jahren die Zeit reif für den Bau der Bahn war, sieht er jetzt die Zeit für die Modernisierung der Bahnstrecke gekommen. Und zwar „definitiv“, wie er in einem Vorwort des Siedentop-Buches schreibt, dessen Lektüre er in seinem gestrigen Grußwort allen ans Herz legte, die sich mit der Geschichte, aber eben auch mit der Zukunft der Brenzbahn beschäftigen.

Und das sind immer mehr, wie sich an der wachsenden Größe der vor einiger Zeit aufs landkreisübergreifende Gleis gebrachten Interessengemeinschaft Brenzbahn ablesen lässt, in der sich kommunale und wirtschaftspolitische Entscheidungsträger der gesamten Region für den teilweisen zweigleisigen Ausbau starkmachen. Als Vorsitzender dieses Bündnisses, dem inzwischen auch alle entlang der Bahnlinie liegenden Städte und Gemeinden angehören, kündigte er für die nächste Zeitweitere Aktionen an. So habe man bereits erste Termine mit der Deutschen Bahn und mit Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann vereinbart. Dabei wird sich alles ums Geld drehen, denn – und hier formulierte Thomas Reinhardt in bahnaffiner Sprache – „wir müssen sagen, wir brauchen Schotter“. Nicht wenig, aber auch nicht richtig viel, wenn man sehe, was Schienenprojekte heute kosten: „Wir sind im kleineren zweistelligen Millionenbereich, und das muss machbar sein.“ Die hohe regionalpolitische Bedeutung der im Blickpunkt stehenden Verkehrslinie steht für den Frontmann des Bahn-Bündnisses außer Zweifel. Sie sichere den Zugang zu Fernverkehrsknotenpunkten, verbinde Regionen und habe eine wichtige Funktion bei der Siedlungsentwicklung und Wirtschaftsförderung. „Die Brenzbahn hat Potenzial“, so Reinhardt.

„Und dieses Potenzial brauchen wir.“