Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
03.07.14 00:26 Uhr Alter: 10 Jahre
Das schwierige Erbe des Mappus
Von: Dr. Paul Anderson, Aalen
Minister Herrmann hat wohl Kreide gegessen, als er die Erbschaft des ehemaligen Staatssekretärs Mappus im Schienennahverkehr (SNV) beschrieb.

Dass der SNV-Vertrag von 2003 mit der Bahn nur wenige Seiten lang ist, ist der Gipfel eines Eisbergs, dessen Großteil unter dem Namen S21 Stuttgart begannt ist und bereits am EBW-Deal zusammenschmilzt und mit dem Schwarzen Donnerstag, bedeckt ist. Alle drei tragen die gleiche Handschrift, das heißt, alle wurden zwischen Tür und Angel des Männerklos abgehandelt, wo eine Hand die andere wäscht, mit zurechtgebogenen Vorschriften nachträglich gutgeheißen, an den zuständigen Gremien vorbei gelotst und mit Lügen und faulen Ausreden durchs Parlament geboxt - ohne schriftliche Belege. Die Kosten sind in die Milliarden gegangen. Wie viele Milliarden kann man nur schätzen.

Es ist wahr: Baden-Württemberg zählt seit 2003 weitaus mehr an die Bahn für den Nahverkehr als jedes andere Bundesland einschließlich der sogenannten Freistaaten - und für diese höchsten Kosten, rollen die ältesten Nahverkehrszüge in Baden-Württemberg. Sagen wir ganz offen, was alle Züge von den Gleisen pfeifen: um sein Lieblingsprojekt zu bekommen, hat Staatssekretär beziehungsweise Ministerpräsident Mappus das Land an die Bahn verkauft. Die Bahn durfte 2003 Vertragsbedingungen diktieren und war im Gegenzug bereit, für S21 jede Untat mitzutragen. Sind solche Verträge wirklich gültig?

Der SNV-Vertrag läuft bis 2016. Darum muss Minister Herrmann Druck machen, dass die Bahn weiß, so geht es nicht weiter. Ob die Wähler die Grünen dafür belohnen werden, steht in den Sternen, denn die Mehrheit versteht davvon nur Bahnhof.