60 Meter misst eine jede der Schienen, die im Februar 1954 im Königsbronner Bahnhof verlegt sind.
Doppelt so lange sind die neuen Stränge, die die Bahn im Zuge einer grundlegenden Sanierung einbauen will. Lückenlos verschweißt, sollen die in den Schwäbischen Hüttenwerken Wasseralfingen hergestellten Gleise eine besonders stoßfreie und geräuscharme Fahrt ermöglichen.
Aus finanziellen Gründen ist derweil an einen vor allem seitens der Wirtschaft nachdrücklich geforderten zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn nicht zu denken.
Angesichts erwarteter Kosten in Höhe von 43 Millionen Mark sieht die Bundesbahndirektion keine Möglichkeit, die komplette Strecke zwischen Ulm und Aalen aufzurüsten.
Da schau her: So sah das 1954 also aus! Schlimmer trifft es freilich das die bayerisch-württembergische Landesgrenze überquerende „Zügle“ zwischen Gundelfingen und Sontheim: Weil es Jahr für Jahr ein Defizit von 100 000 Mark einfährt, soll es aus Rationalisierungsgründen aufs Abstellgleis umgeleitet werden.
Positive Kunde gibt’s hingegen aus Heidenheimer Warte: Die Bahn kündigt an, auf Höhe des Voith-Getriebewerks eine Haltestelle einzurichten. Firmenvertreter haben sich zuvor gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer dafür stark gemacht. Die Neuerung soll gleich mehrere Vorteile mit sich bringen: einen kürzeren Anmarschweg der Berufstätigen zu ihrer Arbeitsstelle, eine Entlastung des unzureichend ausgestatteten Heidenheimer Bahnhofs, eine nahe gelegene Zu- und Ausstiegsmöglichkeit für die Bewohner der Voith- und Eisenbergsiedlung sowie eine Verringerung des Straßenverkehrs zu Stoßzeiten.
Unser Büchertipp:
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
24.02.14 10:45 Uhr Alter: 11 Jahre
Vorbereitungen zum Haltepunkt Voithwerk
Von: Michael Brendle HZ
Da schau her: So sah das 1954 also aus!