Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
18.02.14 16:31 Uhr Alter: 11 Jahre
Auf dem Gleis, immerhin
Von: Hendrik Rupp HZ
150 Jahre wird die Brenzbahn heuer alt – und schon 1864 hörte man den Ruf nach einem zweiten Gleis. Lange her, und so war es illusorisch, vom gestrigen Brenzbahn-Gipfel zu viel zu erwarten.

Ein Land, das überraschend seine Prioritäten über den Haufen wirft? Eine Bahn AG, die mit sensationellen Ausbauplänen aufwartet? Nein, das konnten nicht einmal die hartgesottensten Optimisten erwarten.
Dennoch: Der Gipfel hat das Zeug dazu, mehr zu sein als viele seiner Vorgänger. Mehr als das Zuschieben von Wunschzetteln und die höfliche Erklärung von Staat und Bahn, leider sei nichts zu machen.
Denn noch nie ist es gelungen, dem Wunsch nach einem Ausbau der Bahnstrecke eine derart breite Basis zu verschaffen. Drei Landkreise und zwei Regionen aus zwei Bundesländern hat Landrat Reinhardt an einen Tisch geholt, alle Anliegerkommunen waren bei einem der größten Bürgermeistertreffen versammelt, die man je in der Gegend sah. Der Wunsch nach einer besseren Brenzbahn, er kann in Stuttgart oder Berlin nicht mehr als eine Forderung aus dem Kreis Heidenheim abgetan werden: Deutlich wie nie steht auch Aalen zu der Forderung, glasklar auch die Feststellung aus Ulm, dass die Brenzbahn ein Teil des Verkehrsknotens Ulm und seiner geplanten Regio-S-Bahn ist. Am Ende stand die einstimmige Annahme der Erklärung von Sontheim/Brenz.
Richtig, allein damit ist der Ausbau noch nicht weitergekommen. Doch man hat ihn auf ein stabiles Gleis gesetzt. Und der Gipfel soll ein Auftakt sein für ein weiteres Vorgehen. Eine Interessengemeinschaft, das hat das Beispiel der Gäubahn gezeigt, kann durchaus etwas bewirken. Erst recht, wenn (und auch das wurde gestern klar gemacht) die Anlieger bereit sind, Geld in die Hand zu nehmen.
Was bleibt? Das Gleis für eine bessere Brenzbahn ist verlegt, nun müssen politische Lokomotiven und ein Fahrplan her. Es ist nicht garantiert, dass man sich in 150 Jahren noch an die Erklärung von Sontheim erinnert.
Aber wir wollen es hoffen.