Einerseits begrüßt sie es, dass die Brenztäler „nach 150 Jahren Stillstand endlich aktiv werden“. Andererseits bedauert sie es, dass das Ganze „leider eher nach einem Rohrkrepierer aussieht“ als nach einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Zweigleisigkeit oder gar Elektrifizierung der Brenztalbahn.
In einer Pressemitteilung, die sich auf den HZ-Kommentar von Günter Trittner in der Ausgabe vom 13. Februar bezieht, untermauert die Heidenheimer Grüne diese Aussage: Die Vorgängerregierung in Baden-Württemberg habe das notwendige Geld bereits Jahre im Voraus ausgegeben, und die jetzige grün-rote Landesregierung kämpfe deshalb um den notwendigen Erhalt des Status Quo.
Regelmäßig zur Fahrplankonferenz klinge es aus Stuttgart: „Wir haben gerade mal so viel Geld, dass der Bestand nicht gefährdet ist – das ist doch schon mal etwas.“ Und deshalb seien noch nicht einmal neue Verbindungen, wie zum Beispiel ein späterer Abendzug von Aalen nach Ulm und umgekehrt, finanzierbar.
Dann befasst sich die Grüne mit dem Brenzbahn-Gipfel selbst, zu dem der Landkreis in der Person von Landrat Reinhardt wenige Wochen vor der Veranstaltung dann auch noch den Landesverkehrsminister Hermann eingeladen habe: „Wenn Heidenheim ruft – der Verkehrsminister hat zu kommen?!? Zu wissen, es ist kein Geld vorhanden, und mit dem Verkehrsminister dann so umgehen?“ Stefani Schall-Uhl bezweifelt, ob dieses Vorgehen für das Thema „Zweigleisigkeit“ förderlich ist und macht klar, dass in Stuttgart keiner die Brenztalbahn kennt.
Selbst die „Verkehrsfreunde Stuttgart“, ein renommierter Verein, der sich für Schienenverkehr und SPNV interessiere, habe das unlängst festgestellt: „Warum soll dann plötzlich, weil Heidenheim ruft, Stuttgart parat stehen?“ Dann richtet sich die Kritik an die Heidenheimer, die nicht in der Lage seien, das 150. Jubiläum der Brenzbahn im September zu nutzen, um auf die Situation aufmerksam zu machen: Weder der Landkreis noch die Stadt Heidenheim beteiligten sich an den Festlichkeiten.
Abschließend heißt es: „Heidenheim weiß, dass wir hier am Rande von Württemberg seit 150 Jahren auf das zweite Gleis warten – Heidenheim weiß aber auch, dass größere Projekte und Ereignisse im Zentrum des Landes immer wichtiger waren und sind als die Brenztalbahn. Dies gilt es dringend zu verändern.“
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Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
17.02.14 12:00 Uhr Alter: 11 Jahre
Brenzbahn-Gipfel: Rohrkrepierer? - Die Sicht der Grünen-Kreisvorsitzenden
Den heute in Sontheim/Brenz stattfindenden Brenzbahn-Gipfel beleuchtet die Vorsitzende des Grünen-Kreisverbandes Heidenheim, Stefani SchallUhl, von zwei Seiten.