Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
03.02.14 09:26 Uhr Alter: 10 Jahre
Bahnhofsvorplatz mit begrünter Mittelinsel Neue Planung vorgestellt – Bürgermeister Kieninger: Bahn hat Bahnhofsgebäude an Dritte verkauft
Von: Klaus Damman HZ
Die Zeit drängt: Bis September müsse die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes beendet sein, so Bürgermeister Gerhard Kieninger. Aktuelle Entwicklungen haben mittlerweile eine neue Planung für das Areal möglich gemacht.

Die jüngste Planung für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Niederstotzingen mit begrüntem Verkehrsteiler. Der Bereich innerhalb der blauen Linie mit Bahnhofsgebäude (links) und Fahrradabstellplatz wurde mittlerweile von der Bahn verkauft. Foto: googlemaps/Illustration: ape

Der Schultes erinnerte am Dienstagabend in der Sitzung des Gemeinderats daran, dass das Thema Bahnhofsvorplatz bereits mehrfach mit verschiedenen Planvarianten beraten worden sei. Aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum habe die Stadt einen Zuschuss für die Umgestaltung erhalten. Inzwischen habe die Bahn als Eigentümer des Bahnhofs das Gebäude und nebenliegende Grundstücksteile an Dritte verkauft, mit denen die Stadt Gespräche führe.
Darüber hinaus habe sich ergeben, dass es für die Busunternehmen ausreichend sei, den Bahnhof aus Richtung Breite Straße/ Raiffeisenstraße anfahren zu können. Somit sei eine Bushaltestelle genug und es ergebe sich eine „neue interessante Lösung mit vertretbarem Mehraufwand.“ Planer Jürgen Häußler vom G+H Ingenieurteam stellte in der Sitzung die neue Variante vier zur Platzgestaltung vor. Die nun mögliche Reduzierung auf eine Bushaltestelle auf der Bahnhofseite bringe mehr Raum für die Gestaltung des Platzes. So sei jetzt eine durch einen Grünstreifen geteilte Fahrbahn vorgesehen. Die Busbucht beim Bahnhof ermögliche ein sicheres Aussteigen der Fahrgäste. Weiter sollen auf dieser Seite die Fahrzeugstellplätze für Menschen mit Behinderung und eine Multifunktionsfläche angelegt werden. Auf der Seite der Firma Husqvarna bleibe der Gehweg erhalten. Zwei große Linden müssten fallen, da sie auf der Fahrbahn stehen würden, doch zehn große Bäume seien als Ersatzpflanzung vorgesehen. An zwei Stellen sollen Querungshilfen über die Mittelinsel beide Straßenseiten verbinden. Für viele Fahrzeuge bleibe auch eine Wendemöglichkeit erhalten.
Neben dem Wertstoffhof würden 16 plus zwei Park-and-RideParkplätze angelegt, so Häußler.
Dies könne auch noch erweitert werden, ergänzte der Bürgermeister. Westlich des Bahnhofs werde die Bahn auf dem veräußerten Grundstück noch sechs Parkplätze anlegen, sagte der Planer. Die künftige Nutzung des Gebäudes durch den neuen Eigentümer sei noch völlig unklar – ob etwa für Gastronomie oder anderes.
Stadtrat Karl-Heinz Hirschbolz (Bürger- und Wählerinitiative BWI) erkundigte sich, ob der Käufer einen Zaun um sein Areal ziehen könne. Zugangsmöglichkeiten zum Bahnsteig seien durch Dienstbarkeiten geregelt, antwortete der Schultes. Ein Einzäunen sei nicht so einfach umsetzbar, wenn jemand – auch die Stadt – widerspreche. Hier müsste eine Konsenslösung gefunden werden.
Verkauft sei auch der Bereich östlich des Bahnhofs, auf dem sich der von der Stadt angelegte Fahrradabstellplatz befindet.
Dass die Verwaltung einen „Vorsprung an Wissen“ hat, was aus dem Bahnhof werden soll, vermutete Manfred Roth (CDUWählerblock). Kieninger sagte aber, dass er über die Gebäudenutzung nichts wisse. Es bestehe hier auch Denkmalrecht.
In Bezug auf die Behindertenparkplätze regte Roth an, einen Baum zu versetzen, um aus Sicherheitsgründen die Stellplätze nicht schräg, sondern parallel zur Fahrbahn anlegen zu können. Er sprach sich auch für den Erhalt des Fahrradabstellplatzes aus.
Die Stadt sei allerdings nur für den öffentlichen Verkehrsraum verfügungsberechtigt, erklärte der Schultes.
Häußler ging dann auf die Kosten und den Zeitplan für die Platzumgestaltung ein. So seien beim Förderantrag 136 600 Euro genannt worden, die Förderung betrage 20 Prozent. Die zuletzt favorisierte Variante drei liege bei Kosten von 170 000 Euro, die jetzt diskutierte Planung vier aufgrund einer Verlängerung der Strecke bei 180 000 Euro. Bei Ausführung mit Betonpflaster an den Seitenflächen zum Bahnhof erhöhe sich die Summe auf 195 000 Euro.
Wünschenswert sei auch noch die nicht enthaltene Verlegung von Wasseranschlüssen und Leerrohren, wogegen die Straßenbeleuchtung bereits einberechnet sei. Der Bürgermeister befürwortete hier eine alternative Ausschreibung für die Zusatzaufgaben.
Für die Ausführungsplanung und Ausschreibung nannte Häußler Februar/März als Zeitpunkt, für die Vergabe der Arbeiten März/April, für den Baubeginn Mitte Mai und für den Abschluss Ende August 2014.
Das Gremium fasste den Ausschreibungsbeschluss für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes auf der Basis von Variante vier einstimmig. Ferner wurde festgelegt, die Stellplätze richtungsmäßig anders zu orientieren.
Weitere Gespräche der Stadtverwaltung mit dem neuen Eigentümer des Bahnhofs sollen folgen.