Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
03.02.14 09:24 Uhr Alter: 11 Jahre
Bahnhof: Aufzug-Bau startet im Sommer - Lang geforderte Barrierefreiheit soll bis Ende 2015 geschaffen sein: Aufzüge führen zu Gleis 2
Von: Karin Fuchs HZ
Die Bahn will im August mit dem Einbau von zwei Aufzügen im Heidenheimer Bahnhof beginnen. Bei über einjähriger Bauzeit könnte damit bis Ende 2015 die schon jahrelang bestehende Forderung nach einem barrierefreien Bahnhof erfüllt sein.

Der breite Treppenabgang zur Gleisunterführung wird schmäler: Auf der linken Seite soll anstelle der Treppen der Aufzug eingebaut werden. Und am Ende der Unterführung bleiben nur die südlichen Treppen, anstelle der nördlichen Stufen wird ein Aufzug zu Gleis 2 führen. Foto: Jennifer Räpple

Etliche Stufen zur Unterführung muss der Fahrgast bisher überwinden, um vom Bahnhofsgebäude zu Gleis 2 oder 3 zu gelangen.
Einen anderen Weg gibt es nicht.
Behinderte, Fahrgäste mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck oder mit Handicaps tun sich deshalb in Heidenheim schwer mit dem Bahnfahren. Seit Jahren schon wird deshalb von vielen Seiten ein Umbau gefordert, der eine barrierefreie Alternative zu den Treppen schafft. Auch die Stadt mit Oberbürgermeister Bernhard Ilg als treibende Spitze hat sich bei der Bahn dafür eingesetzt.
Im Jahr 2008 kam der Lichtblick: Die Deutsche Bahn hat den Heidenheimer Bahnhof in das damals aufgelegte Bahnhofsmodernisierungsprogramm aufgenommen. Die Schattenseite: Der Umbau war erst für 2016 vorgesehen.
Daraufhin wurde vonseiten der Stadt vielerlei versucht, um den Umbautermin vorzuziehen. Und der Oberbürgermeister hatte mit seinem Drängen Erfolg: Zunächst war von 2013 als Baustart die Rede, am Ende soll es 2014 werden.
„Baubeginn soll das dritte Quartal 2014 sein“, bestätigte gestern ein Bahnsprecher die Auskunft der Stadt, die auf eine geschlossene Vereinbarung verweist. Die Pläne seien fertig. Im Moment laufe das Genehmigungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt, Baustart könnte demnach im August 2014 sein.
Doch bis der Aufzug dann tatsächlich läuft, wird es einige Zeit dauern: Mit über einem Jahr Bauzeit wird vonseiten der Bahn gerechnet, sodass die Aufzüge Ende 2015 fertig sein könnten. Dies hänge auch davon ab, wie mild oder hart der Winter werde. Auch seien Tiefbauarbeiten immer mit einem Unsicherheitsfaktor behaftet, was den Baugrund angehe.
„Es kann Überraschungen geben“, so der Verweis des Bahnsprechers.
Die Baukosten beziffert die Bahn auf insgesamt 1,4 Millionen Euro. Die Stadt Heidenheim beteiligt sich am barrierefreien Zugang, indem die Planungskosten übernommen werden.
Zwei Aufzüge werden eingebaut: Einer davon bringt die Bahnpassagiere vom Hauptgebäude in die Unterführung. Er wird so eingebaut, dass ein Teil der breiten Treppen wegfallen werden. Auf der anderen Seite der Unterführung werden die nördlichen Treppen (Richtung Aalen) durch den Fahrstuhlschacht ersetzt. Verwendet werden, wie bei der Bahn üblich, gläserne Aufzüge. Die Transparenz sei gewollt, so der Bahnsprecher, um den Menschen die Furcht zu nehmen.
Behinderungen oder Einschränkungen im Betriebsablauf werde es durch die Bauarbeiten nicht geben. Allerdings könne es sein, dass es durch die Arbeiten zu Verschmutzungen komme oder dass zeitweise die Laufwege andere sind. Der Einbau der beiden Aufzüge ist erst der Anfang, um zu einer Barrierefreiheit zu gelangen. Die Stadt drängt darauf, dass auch die Bahnsteige angehoben werden, damit die Reisenden ebenerdig einsteigen können.