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27.02.13 01:03 Uhr Alter: 12 Jahre
Neuer Bahnsteig für Itzelberg? - Landrat Thomas Reinhardt trifft in Oberkochen beim Bahngipfel Bahnchef Dr. Rüdiger Grube
Von: Klaus-Dieter Kirschner HZ
ITZELBERG/OBERKOCHEN. Der zu kurze Bahnsteig in Itzelberg soll 2014 auf 140 Meter verlängert und auf 55 Zentimeter Höhe zum ebenerdigen Einstieg in die Eisenbahn angehoben werden. Zeitweise war beim Bahngipfel von der Zweigleisigkeit auf einer Länge von 750 Metern im Bereich Itzelberg die Rede. Das sorgte für ungläubiges Staunen im Aalener Landratsamt.

Gipfeltreffen in Sachen Brenzbahn und ihr Ausbau am gestrigen Montag neben dem Oberkochener Bahnhof (von links): „ Schorsch “ Brunnhuber, CDU-Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter, BahnChef Dr. Rüdiger Grube, CDU-Landtagsabgeordneter Winfried Mack, Heidenheims Landrat Thomas Reinhardt und Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg.

Der Aalener Landrat Klaus Pavel und mit ihm der „BundesSchorsch“, wie Georg Brunnhuber früher als CDU-Bundestagsabgeordneter auch genannt wurde, machten es möglich: Zu einem Bahntag Ostalb reiste der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Gruber, auf die Ostalb und hatte den heute für die DB in Wirtschaftsfragen und Angelegenheit der Politik zuständigen „Schorsch“ Brunnhuber, den DB-Konzernbevollmächtigten für Baden-Württemberg, Eckart Fricke, den Vorsitzenden der DB-Regionalleitung Andreas Moschinski-Wald sowie den Leiter des DB-Regionalbereichs Station & Service, Seven Hantel, im Schlepptau.

Dr. Grube staunte, was ein Privatmann in Oberkochen aus dem seitens der Bahn nicht mehr benötigten Bahnhof gemacht hat: „ Dieser Bahnhof ist ein Paradebeispiel für Public-Private-Partnership in Sachen Bahnhofsmodernisierung.“ Im Zuge der Erneuerung der Brenzbahn in den Jahren 2004/2005 hatte die ZeissStadt einen neuen Mittelbahnsteig und eine Unterführung sowie 2011 die Fahrstühle für den barrierefreien Zugang bekommen.

Landrat Thomas Reinhardt (Heidenheim) hatte noch einmal sein und der Region Ostwürttemberg wichtiges Anliegen zum Ausbau der Brenzbahn vorgetragen.

Entsprechende Untersuchungen hätten ergeben, dass die Züge schneller unterwegs sein könnten, wenn man partiell zweigleisig fahren könnte:

• zwischen Sontheim und Bergenweiler;

• zwischen Oberkochen und Königsbronn und

• zwischen Langenau und Rammingen.

Der bislang zweistündig verkehrende Interregio-Express könnten dann stündlich fahren und zusätzlich in Herbrechtingen und Niederstotzingen halten.

Der Regionalexpress wäre dann schneller unterwegs und könnte zusätzlich die „Haltstationen“ in Aalen-Süd und UlmMesse bedienen. Der Einsatz von konventionellen Schienenfahrzeugen hätte niedrigere Betriebskosten zur Folge. Schließlich ließe sich der Fahrzeugumlauf verbessern, in dem man für den Regionalexpress wie für den Interregio-Express dasselbe rollende Material nehmen würde.

Dies, so Reinhardt, würde letztlich auch die Investitionskosten bei den Schienenfahrzeugen senken.

Die Regionalbahn von Ulm bis Langenau, die künftig Teil des S-Bahnnetzes sein werde, müsste bis Sontheim verlängert werden. Schließlich wünschte sich der Landrat beim Güterverkehr die Einführung eines Zwei-Stunden-Takts (bislang sind es drei Stunden) auf der Brenzbahn (siehe auch Bericht unter Heidenheim).

Den Investitionsbedarf im angestrebten S-Bahnverkehr in der Region Donau-Iller bezifferte Reinhardt auf 74 Millionen Euro; 17 Millionen davon entfielen auf die Brenzbahn. Beim Passagieraufkommen rechne man mit einer Steigerung der Nachfrage um 41 Prozent. Dr. Grube möge doch die angedachten Vorhaben der Regionen Ostwürttemberg und Donau-Iller zum Erfolg verhelfen.

Dr. Grube bestätigte die erfreulich steigenden Passagierzahlen in der Region:„ Mir ist aber auch bekannt, dass die Brenzbahn zwar sehr erfolgreich fährt, aber in manchen Stellen das Verkehrsaufkommen seine Grenze erreicht hat. Ein erster Schritt zur Entlastung sei daher die Zweigleisigkeit, die wir bei Itzelberg vorsehen... Wenn wir schon mehr Passagiere und Güter auf der Schienen haben wollen, müssen wir auch in die Infrastruktur Geld stecken.“

Zur Elektrifizierung der Brenzbahn gab Dr. Rüdiger Grube noch einen ganz allgemeinen Hinweis: Ab 1. April werde die Deutsche Bahn Umwelt-Vorreiter Nummer eins sein und den Fahrstrom für die elektrifizierten Strecken zu 100 Prozent aus Ökostrom bereitstellen.

Im Aalener Landratsamt schloss sich ein „Bahntag Ostalb“ an (Bericht folgt).

Zweieinhalb Stunden wurde eine höchst interessante Diskussion mit dem Bahnchef geführt, wobei es auch um die Wiedereinführung eines Direktzugs von Stuttgart über Aalen, Donauwörth und Augsburg mit Übergang auf die Fernbahn nach München ging.