Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
27.02.13 01:10 Uhr Alter: 12 Jahre
Kommentar - Geduldiger Zuhörer
Von: Klaus-Dieter Kirschner
Auch als Bahn-Land zählt sich Baden-Württemberg gerne zur Spitze unter allen Bundesländern: Ob bei der Streckenlänge oder beim Fahrgastaufkommen – das Ländle liegt an der Spitze und ist beispielsweise ein größerer Markt als die gesamte Schweiz. Da will Vieles nicht so recht ins Bild passen, was sich auf den Gleisen in Ostwürttemberg abspielt: Das ist nämlich oft nicht spitze, sondern ein Trauerspiel.

Gestern hat sich der oberste Eisenbahner der Republik persönlich in Ostwürttemberg informiert. Rüdiger Grube, das merkte man, ist auch persönlich nicht sein Vorgänger Hartmut Mehdorn. Grube zeigte sich als geduldiger Zuhörer und als ein Mann, der es partout nicht leiden kann, wenn sein Unternehmen sich Dinge erlaubt, die dem Ansehen des Unternehmens abträglich sind. Grube nimmt die Menschen ernst.

Schlechtes Wagenmaterial auf der Remsbahn schadet dem Image ebenso, wie die 12 Euro und 97 Cent, die Rollstuhlfahrer auf dem Bahnsteig in Ellwangen dafür zahlen müssen, dass ihnen jemand in die Eisenbahn hilft.

Grube verfügte gestern spontan, dass diese Sondergebühr wegfällt, schließlich dürften entsprechende Behinderte samt Begleitperson die Bahn zum Nulltarif benutzen.

Gut Ding will Weile haben.

Aber mit Grube können die Ostwürttemberger Hoffnung schöpfen. Beim Bahntag Ostalb war kein Platz für Kanzleitrost. Vielmehr steht zu erwarten, dass die überlastete, eingleisige Brenzbahn in absehbarer Zeit die Verbesserungen bekommt, die einen schnelleren Bahnverkehr und schnellere Verbindungen in die weite Welt garantieren.

Die Weichen schienen gestern richtig gestellt. Man kann nur hoffen, dass der Bahnchef jetzt den Zug abfahren lässt.