Die schlechte Nachricht zuerst: In diesem Jahr sollte mit dem Ausbau des Heidenheimer Bahnhofs begonnen werden. Die Arbeiten für einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen verschieben sich in das Jahr 2014. Das heißt: Die Vorplanung ist fertig, die Bauausführungsplanung ist in Erwartung. Die gute Nachricht: Die Stadt muss nun aber keinen Baukostenzuschuss mehr bezahlen, den Oberbürgermeister Bernhard Ilg gegenüber unserer Zeitung auf 150 000 Euro bezifferte. An der Stadt bleibe lediglich noch eine anteilige Summe bei den Planungskosten hängen.
Zum Bauprogramm zählt im zweien Bauabschnitt eine Anhebung der Bahnsteige auf Niveau der Zug-Einstiege. Für Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen sollen im ersten Bauabschnitt zwei Fahrstühle gebaut werden, die den barrierefreien Zugang vom Bahnsteig eins zu den Gleisen zwei und drei ermöglichen. Dafür allerdings muss die vorhandene Unterführung grundlegend umgebaut werden. Die vorhandenen Treppen sind für eine barrierefreie Umgestaltung einfach zu steil. Solche Fahrstühle werden dort realisiert, wo das Passagieraufkommen über 1000 Personen und Tag liegt.
Oberbürgermeister Ilg sprach „ von einem sehr guten Tag für die Brenzbahn“.
Die DB komme der Stadt bei der Baukosten-Beteiligung deswegen entgegen, weil sie gemachte Zusagen terminlich nicht einhalten konnte.
Beim gestrigen Gipfeltreffen hatte Georg Brunnhuber, der vormalige CDU-Bundestagsabgeordnete und heutige Leiter Wirtschaft, Politik und Regulierung bei der Deutschen Bahn, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, den Heidenheimer Oberbürgermeister Bernhard Ilg sowie Landrat Thomas Reinhardt vorgestellt. Dr. Grube war bestens über die Brenzbahn im Bilde und wusste, was da an Wünschen für einen schnelleren Schienenverkehr ihm schon mehrfach auch schriftlich vorgetragen worden war. Landrat Reinhardt: „ Wir wünschen uns von ihnen, dass sie uns in unseren Anliegen unterstützen.
“ Dr. Grube lachte: „ Wir unterstützen alles, was mit der Bahn zu tun hat.
“ Allerdings gebe es auch unterschiedliche Zuständigkeiten und auch Verkehrsverbünde: „ Das ist manchmal wie eine Menükarte im Restaurant.
“ Eines sei sehr wohl bekannt: „ Die Züge auf der Brenzbahn sind sehr gut ausgelastet. Vielfach müssten sogar dreiteilige Schienenbusse fahren, um das Passagieraufkommen meistern zu können.
“ Es müssten jedoch auch die Kommunen dahinterstehen, wenn es um den Ausbau der Brenzbahn gehe.
In Baden-Württemberg sei das Passagieraufkommen sehr gut, sagte der oberste Eisenbahner und warb aber auch um Geduld in der Frage eines Streckenausbaues und bei der Bereitstellung von besseren Reisewaggons (zum Beispiel auf der Remsbahn). In Baden-Württemberg stehe die Neuvergabe des Schienenverkehrs an. Die DB werde sich wieder bewerben. So lange aber nicht klar sei, „ ob wir den Zuschlag bekommen, werden wir auch kein neues Wagenmaterial bestellen. Dafür haben wir eine Milliarde Euro vorgesehen.“
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter nutzte das Gipfeltreffen dazu, um einen Lückenschluss auf der Brenzbahn zu verlangen. Bislang fahren zwischen Ulm und Aalen und auch noch Richtung Bodensee Diesellok bespannte Züge. Grube ist für die Elektrifizierung der Brenzbahn, allerdings habe hier die Bahn AG nichts zu sagen, denn darüber zu entscheiden sei Sache des Landes und des Bundes: „Uns wäre es auch lieber, wenn das ganze Streckennetz unter Strom steht. Das wäre wirklich eine Investition für eine saubere Umwelt.