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Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
19.01.13 16:27 Uhr Alter: 12 Jahre
Im Halbstundentakt nach Stuttgart - Studie zum Schienenverkehr des Regionalverbands zeigt für Ellwangen gute Perspektiven auf
Von: Gerhard Königer
Ellwangen. Die Ingenieurgesellschaft Dr. Brenner (Aalen/Stuttgart) hat mit den aktuellen Fahrgastzahlen der Bahn AG mehrere Modelle durchgerechnet, wie sich der Verkehr auf der Brennbahn, der Remsbahn, der Kiesbahn und der Jagstbahn optimieren lässt. GeprÜftwur- den neben Varianten der Vertaktumg auch die Vorteile durch zweigleisigen Ausbau und zusätzliche Haltestellen, unter anderem in Buch und Rindelbach.

Als rechnerisch günstigste Variante stellte das Büro einen „Planfall B" vor, der durch einen zweigleisigen Ausbau der Jagstbahn zwischen Goldshöfe und Schwabsberg und den Neubau einer Haltestelle auf Höhe des Berufsschtilzentrums in Aalen ein Durchleiten der Züge aus Stuttgart bis Ellwangen und umgekehrt ermöglicht.
Für die Bahnkunden aus dein Einzugsbereich des Ellwanger Bahnhofs brächte die halbstündige Anbindung nach Stuttgart ohne Umsteigen in Aalen große Vorteile. Der zweigleisige Ausbau zwischen Goldshöfe und Schwabsberg wäre vergleichsweise günstig zu haben, die zu erwartende Steigerung der Fahrgäste würde die Investition mehr als rechtfertigen.
Der Einrichtung eines zusätzlichen Haltepunkts Buch beziehungsweise Rindelbach erteilte der Diplom-Ingenieur Ulrich Noßwitz, der die Studie vorstellte, zumindest vorläufig eine Absage. Die Fahrgastzahlen seien (noch) zu gering, der Nutzen für die Fahrgäste sei mit zusätzlichen Bussen deutlich günstiger zu erreichen.
Auch dem Intercity-Verkehr auf der Jagstbahn räumt Noßwitz gute Perspektiven ein. Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt verkürzt die Reisezeit zwischen Stuttgart und Berlin um eine halbe Stunde, mit dem Bau von Stuttgart 21 würden die Züge aus. Berlin bis Zürich weiterreisen. Haltepunkt unterwegs: FIlwangen, denn die
mögliche Strecke über die Murrbahn, habe ein deutlich geringeres Passagieraufkommen.
Der Regionalverband Ostwürttemberg, so der stellvertretende Verbandsdirektor Dirk Seidenraum, werde darauf achten, dass die Jagstbahn auch baulich nicht vernachlässigt wird und die Bahnhöfe ausgebaut werden. Zuletzt konnte man nur in letzter Minute verhindern, dass der Bahnsteig im Ellwanger Bahnhof für den IC-Verkehr zu niedrig gebaut wurde. „Wir müssen ständig aufpassen, dass nichts passiert, dass die Anlagen zukunftsfähig saniert werden", sagte er.
Stadtbaumeister Siegfried Leidenberger wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine Unterführung im EH-
wanger Bahnhof, die auch Gleis 2 erschließt, nach wie vor auf der Agenda stehe. Auch die Beseitigung von Bahnübergängen sei immer ein Thema. Eine Voraussetzung für die Realisierung der Studie sei aber der Bau der Bahnunterftihmng in Schrezheim nicht.
Bürgermeister Volker Grab rechnet „mindestens fünf Jahre bis zur Umsetzung", freut sich jedoch über eine hervorragende Perspektive für Ellwangen. (Halbstündige Anbindung und Durchleitung nach Stuttgart sind für uns besonders wertvoll". Wenn die Studie umgesetzt wird, sei die Stadt gefordert, ordentliche Zubringersysteme zu installieren und die Buslüüen auf die Bahn zu vertakten.