Mit dem Wegfall der bayrischen Bahn – auch „Gähsmetzger“ genannt – verlor Sontheim seine Bedeutung und der Bahnhof war wie jeder an der Brenzbahn, von dem keine Bahnstrecken nach irgendwo abzweigten. Es gab noch einen Bahnhofsvorstand, einen Fahrkartenverkauf, eine Gepäckannahme.
All das ist längst Vergangenheit.
Am Ende der öffentlichen Sitzung zeigte sich FWV-Fraktionschef Jonas Pürckhauer im Gemeinderat doch mehr als irritiert darüber, was da aus dem Kreistag zu hören gewesen war. Danach soll in Sontheim kein Interegio Express mehr halten. Die Zugkreuzungen sollen nach Niederstotzingen verlegt werden. Pürckhauer verlangte mit allem Nachdruck das Thema Brenzbahn zeitnah auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen: „Sontheim braucht auch in Zukunft seinen IRE-Halt.“ Bürgermeister Matthias Kraut zeigte „volles Verständnis“ für die Worte seines Vorredners und fügte hinzu. Aus „physikalischen Umständen“ sollen die Züge in Niederstotzingen und nicht mehr in Sontheim halten: „Das will ich erklärt haben.“ Kritisch sehe man auch den vorgeschlagenen zweigleisigen Ausbau eines kurvenwie brückenreichen Abschnitts zwischen Sontheim und Bergenweiler. Dieser Teil sei nicht einmal zwei Kilometer lang und im Ausbau vermutlich recht teuer.
Das einzige, was das Gemeindeoberhaupt positiv sah, waren die Überlegungen, Sontheim an das geplante Ulmer S-Bahnnetz anzubinden. Zwischen acht bis zehn Jahren werde es wohl noch dauern, bis entsprechende Verbesserungen an der Brenzbahn Wirklichkeit geworden sind, vermutete Matthias Kraut und sicherte zu, am Ratstisch die Brenzbahn auf die Tagesordnung zu bringen.