Mit einer Meinung im Volke räumte Gemeinderat Christian Kröner (SPD) in der öffentlichen Sitzung auf. Sontheims Bahnhof steht trotz seines schmucken Aussehens nicht unter Denkmalschutz: „In Baden-Württemberg stehen nur drei Bahnhöfe nicht unter Denkmalschutz. Sontheim ist einer davon.“ Und doch gab es genug zu reden in der ersten öffentlichen Sitzung nach der Sommerpause.
Als sachverständiger Bürger bekam auf Antrag von Bürgermeister Matthias Kraut Architekt Karl Rechthaler das Wort, um die eine oder andere offene Frage zu beantworten. Das Grundstück, das die Bauherrschaft von der Deutschen Bahn AG erworben habe, sei 906 Quadratmeter groß. Die Nutzungsrechte für den Fahrradparkplatz wie für die Zugänge zu den Bahnsteigen und zu einem noch nicht gebauten Fahrstuhl für Rollstuhlfahrer blieben (vertraglich) garantiert.
Ein sechs Meter breiter Streifen vor dem Bahnhof werde zum Parkplatz für die Restaurant-Besucher.
Die dort vorhandene Bushaltestelle werde auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt. An der vorhandenen Gehweg-Situation ändere sich nichts. Auch in Zukunft könnten Verkehrsteilnehmer auf der Wendeplatte umdrehen, versicherte Rechthaler.
Sontheims Bahnhof war vor kurzem (wir berichteten) in den Schlagzeilen, als die Eisenbahnfreunde ihr Museum aus dem Bahnhof abziehen mussten. Sie grollten damals auch deswegen, dass quasi hinter ihrem Rücken der Bahnhof an einen Niederstotzinger Investor verkauft worden war und das BrenzbahnMuseum in Kartons und Kisten verschwinden musste.
Was wird nun aus Sontheims Bahnhof? Monika Schneider stellte dem Gemeinderat die Absichten der Bauherren vor. Im Erdgeschoss entsteht ein Restaurant mit all den erforderlichen Räumen (Küche, Toiletten usw.). An der Südseite soll ein Leergut-Lager angebaut werden, was eine Verlegung von ein paar Fahrradstellplätzen erforderlich macht. Die Wohnungen im ersten und zweiten Stock werden saniert, vorhandene Bäder gänzlich erneuert. Durch Herausnehmen bzw. Hinzufügen von Wänden ändern sich die Grundrisse der beiden Wohnungen.
Um sie über die gewendelte Treppe zu erreichen, wird an der Nordseite ein neuer Hauseingang verwirklicht. Am Bahnhof soll es entsprechende Reklametafeln für das Restaurant geben.
Die Deutsche Bahn aber wendet sich gegen das Leergutlager und möchte es an der Stelle unter dem Dach der Velo-Parkplatzes verhindern.
Am Ratstisch herrschte Dienstagabend zunächst Ratlosigkeit wegen der wirklichen Besitzverhältnisse.
Soviel aber wurde seitens der Verwaltung bestätigt: Um all die Pläne realisieren zu können, musste von der Gemeinde kein Geländestreifen von der Bauherrschaft dazu gekauft werden. Im Plenum sorgte man sich in der Debatte wegen möglicher Beschränkungen bei der Nutzung der Fahrradstellplätze und der Zugänge zum Bahnhof.
„Hier werde das Landratsamt als Baurechtsbehörde wohl noch sehr genau hinschauen müssen“, fasste Bürgermeister Matthias Kraut seine Lagebeurteilung zusammen.
Monika Schneider hatte zuvor unterstrichen: „Wir sollten das Einvernehmen erteilen. Wir vergeben uns hier nichts.“ Am Ende wurde das Einvernehmen zu dem Baugesucch dann doch einstimmig ersteilt.
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Aus dem Bahnhof wird ein Restaurant Längere Diskussion im Gemeinderat wegen der Abstellplätze für Radfahrer – Einvernehmen zum Umbau
Von: Klaus-Dieter Kirschner
SONTHEIM/BRENZ. Die Baugenehmigung liegt noch nicht vor, aber es wird schon kräftig gebaut bzw. herausgebrochen: Der einstige Bahnhof wird zum Restaurant umgebaut. Im Gemeinderat wurde Dienstagabend vor allem wegen der Abstellplätze für die Radfahrer diskutiert, die vom Velo auf die Bahn umsteigen.