Günther Bauer begrüßte die Anwesenden und übergab das Wort an Herrn Gerhard Schnaitmann von der NVBW, der in bewährter Weiße die Sitzung leitete.
In seinen Ausführungen zum ersten Punkt der Tagesordnung „Aktuelle Informationen zum Nahverkehr in Baden-Württemberg“ wies er darauf hin, das „keine für den Kunden spürbare Kürzungen“ aber auch „Kein Ausweitungen“ im Öffentlichen Nahverkehr stattfinden werden.
Mit den Ausschreibungen des öffentlichen Nahverkehrs für 2016 sind die Beteiligten deutlich im Verzug. Die durch die Ausschreibungen zu erwartenden finanziellen Überschüsse können damit nicht in neues Wagenmaterial investiert werden. Auf der Remsbahn fährt deshalb nach 2016 weiterhin das alte Wagenmaterial. Der Oberbürgermeister der Stadt Aalen, Martin Gerlach, kann „diese Aussage so nicht akzeptieren!“.
Die Vernetzung der Systeme scheitere an der Verfügbarkeit schneller Leitungen im ländlichen Raum. Diese Vernetzung sei wichtig, um die Echtzeitdaten von Verspätungen und betrieblichen Störungen zeitnah nutzen zu können. Dadurch wäre eine wesentlich kundenfreundlicher Reaktion auf Störungen möglich.
Die Befürchtung, das neu eingeführte personenzahlabhängige Baden-Württemberg-Ticket bringe massenhaft falsche Falschfahrkartennutzung mit sich, hat sich nicht bestätigt.
Die Anregung des VCD Heidenheim, das Bayernticket bereits ab Aalen in Richtung nach München nutzen zu können, griff Schnaitmann sehr positiv auf: Würde es eingeführt, wäre das sensationell. Im übrigen gelte in Baden-Württemberg breits an mehreren Grenzbereichen das Bayernticket. Er nannte u. a. die Strecke Memmingen-Lindau über Leutkirch, Kißlegg, Wangen.
Im Fernverkehr konnte der Knoten Ulm sich bestätigen, es wurde mehr Stabilität erreicht. Für die Anschlüsse der Brenzbahn konnten somit wesentliche Fortschritte erzielt werden.
Brenztalbahn
Der laufende Jahresfahrplan 2012 lief für die Brenztalbahn im Großen und Ganzen ganz gut. Die Anschlüsse wurden alle erreicht, größere Ausfälle sind die Ausnahme. In Ulm wird im Rahmen der nur begrenzt möglichen Wartezeit auf leicht verspätete ICE gewartet. Im Vergleich zu anderen Strecken sind die Verkehre auf der Brenztalbahn sehr zuverlässig.
Als wesenliche Verbesserung wurde der Umbau der RegioShuttle der ersten Lieferung genannt. Es wurde ein Mehrzweckraum geschaffen, der jetzt Stellplätze für bis zu 10 Fahrräder oder andere größere sperrige Gegenstände zur Verfügung stellt. Der Umbau ist bis zur nächsten Fahrradsaison abgeschlossen. Der Einsatz der Triebwagen der Baureihe 628-4 ist nur noch für den Schülerverkehr und als Ersatz für ausfallende RegioShuttles vorgesehen.
Der neu eingerichtete Haltepunkt Mergelstetten wird weiterhin beobachtet. Zur Zeit ist eine verhaltene Nachfrage der Spätschicht zu verzeichnen.
Nachdem die Finanzierung der Haltepunktes Itzelberg als gesichert angesehen wurde, hat des Eisenbahnbundesamt Einspruch erhoben: Der Bahnsteig kann nicht teilweise neu gebaut werden. Sollten Bauarbeiten beauftragt werden, muß der gesamte Bahnsteig auf heutigen Stand und Niveau gebracht werden. Somit verzögert sich die Erweiterung des Bahnsteiges weiterhin.
Remsbahn
Die von der Bahn im Sommer angemieteten Personenwagen waren ein großes Thema in der Konferenz. Akuter Wagenmangel erforderte diese Maßnahme.
Gedacht war, das Wagenproblem im Sommer, wenn nicht so viele Fahrgäste unterwegs sind, mit angemieteten Wagen auszugleichen. Es sollten weniger Wagen und kein Steuerwagen eingesetzt werden. Nicht bedacht wurde, dass in den Pfingsferien nur der Schülerverkehr wegfällt, die Fahrgastzahl sich aber nur geringfügig verändert hat. Gerhard Schnaitmann: „Gut gemeint schlecht umgesetzt“. Laut Aussagen des VCD sind ab Schorndorf die Menschen gestanden, da zu wenige Wagen im Einsatz waren. Die Bahn hat da mit der Freigabe der ersten Klasse gegengesteuert.
Schnaitmann wies auf die Teilsprerrung der Remsbahn zwischen dem 12. und 30. August 2013 und die Totalsperrung Waiblingen-Schorndorf am Wochenende Fr. 30. August bis Mo. 2. September 2013 hin. In dieser Zeit werden die IC-Züge Karlsruhe-Stuttgart-Aalen-Nürnberg über Schwäbisch Hall-Hessental umgeleitet. Die aus Ulm kommenden in Ellwangen endenen RE-Züge werden in dieser Zeit bis Crailsheim verlängert und haben dort dann Anschluss an die IC-Züge.
Am Schluss ging Gerhard Schnaitmann noch auf die Liste der VCD Heidenheim ein. Dabei befürwortete Schnaitmann zwei vom VCD vorgeschlagenen Spätverbindungen mit der Einschränkung, dass diese nur möglich sind, wenn die Ausschreibungsgewinne nutzbar sind.
Der Fußballfan-Verkehr wird von den entsprechenden Stellen der Bahn beobachtet. Akute Probleme mit Aalener Fans gab es noch nicht, werden aber zukünftig nicht ausgeschlossen.