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14.07.12 18:05 Uhr Alter: 12 Jahre
Mehr Züge und dafür weniger Busse? Im Regionalverband ging es um den Schienenverkehr auf der Brenzbahn und eine Untersuchung
Von: Jens Eber, HZ
NIEDERSTOTZINGEN. Investitionen in den regionalen Schienenverkehr könnten sich volkswirtschaftlich durchaus rechnen. Das ist das vorläufige Ergebnis einer Studie, die der Regionalverband in Auftrag gegeben hatte.

Der Regionalexpress verlässt Sontheim „Hauptbahnhof“ in Fahrtrichtung Bergenweiler. Foto: je

Mit einem dichteren Fahrplan wären auf der Brenzbahn höhere Fahrgastzahlen zu erreichen. Dieses vorläufige Fazit zogen in der Verbandsversammlung des Regionalverbands in Niederstotzingen die Fachleute des Aalener Ingenieurbüros Brenner, die gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen DB International die Potenziale des Schienenverkehrs in der Region untersucht hatten.

Die von Ingenieur Ulrich Noßwitz vorgestellten Ideen sehen unter anderem vor, künftig stündlich einen Regionalexpress auf der Brenzbahn fahren zu lassen. Bislang verkehrt dieser Zug alle zwei Stunden. Zudem soll stündlich zu festen Zeiten ein Interregio-Express (IRE) eingesetzt werden.

Bislang fährt dieser unregelmäßig.

Künftig soll der IRE außerdem auch in Herbrechtingen halten.

Zu den Hauptverkehrszeiten sollen zudem einzelne Regionalbahnen eingesetzt werden.

Die Planer versprechen sich von diesen zusätzlichen Zügen ein steigendes Fahrgastaufkommen von 20 Prozent.

Um den Begegnungsverkehr auf der Brenzbahn zu ermöglichen, sieht die Studie in einer Variante einen zweigleisigen Ausbau auf 1,3 Kilometern Länge zwischen Sontheim und Bergenweiler vor.

Ein solcher Ausbau ist zudem zwischen Langenau und Rammingen auf fünf Kilometern Länge angedacht.

Im Zuge der Fahrplanverdichtung könnte nach Meinung der Ingenieure auf etliche, parallel verlaufende Busverbindungen verzichtet werden. So könnten nach den bei der Verbandsversammlung des Regionalverbands vorgestellten Berechnungen 27 von derzeit 43 täglichen Busfahrten von Aalen nach Heidenheim entfallen. Bezogen auf die Region stünde eine Erweiterung um jährlich 107 000 Zugkilometer einer Reduzierung von 423 000 Buskilometern gegenüber.

Noßwitz betonte, die Qualität etwa der Schüler-Beförderung dürfe nicht unter den Veränderungen leiden. Volkswirtschaftlich würde die Stärkung des Schienenverkehrs in der Region offenbar Sinn ergeben: Der errechnete Nutzen Kosten-Indikator für die Investitionen in den regionalen Schienenverkehr läge bei 1,31. Damit wäre der Nutzen aus derMaßnahme größer als deren Kosten.

Niederstotzingens Bürgermeister Gerhard Kieninger wertete als neuer Verbandsvorsitzender diese Zahl als „ein deutliches Zeichen“.

Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes nahm die Studie am vergangenen Freitag zunächst lediglich zur Kenntnis. Bewertet und diskutiert werden soll sie im Zusammenhang mit einer Studie zu einer möglichen Regio S-Bahn Donau Iller im September.