Die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH hat die Radfahrer als Kunden entdeckt, die zunehmend an der Bahnsteigkante auftauchen und gern von der Eisenbahn mitgenommen werden möchten. Das war bislang ein Problem – wenn die Züge voll waren. Zudem waren bei Triebwagen mit Neigetechnik meist die Zugangstüren zu schmal, um auch noch den Drahtesel mitnehmen zu können.
Die DB ZugBus will in den kommendenMonaten zehn ihrer rund 80 Triebwagen im sogenannten Mehrzweckbereich für die FahrradMitnahme umbauen. Das geht richtig ins Geld, erzählte Torsten Riedel, der Flottenmanager bei DB ZugBus. Wie immer, wenn es um den Schienenverkehr geht, hat das Eisenbahnbundesamt in Minden den Daumen drauf. Bei der Umrüstung der Schienenbusse handelt es sich um eine anzeigepflichtige, aber nicht genehmigungspflichtige Maßnahme.
Das macht die Geschichte um einiges einfacher. Die Normen für Schienenfahrzeuge unterliegen stetiger Fortschreibung.
Trotzdem: Die Umrüstung ist technisch alles andere als einfach.
Der Ausbau von zwei Sitzreihen ist dabei die leichteste Übung.
Dazu kommt, dass jenseits der Fahrzeug-Innenverkleidung zusätzliche Streben gezogen werden müssen. Während der Fahrt müssen die Fahrräder festgezurrt werden.
Wenn keine Räder zur Mitnahme anstehen, befinden sich an den beiden Längsseiten für Passagiere nutzbare Klappsitze.
Einen neuen Belag erhält außerdem der Umbaubereich. Die Umrüstung kostet pro Fahrzeug 30 000 Euro. Insgesamt will die DB ZugBus zunächst zehn Fahrzeuge fahrradtauglich machen.
Karl-Eugen Stier stellte bei der Präsentation die technische Seite dar. Landrat Thomas Reinhardt sprach „von einem besonders schönen Tag für alle Radfahrer“.
Er habe die Fahrradmitnahme noch in seiner Zeit als Erster Landesbeamter immer wieder ganz oben auf der Agenda im Heidenheimer Landratsamt gehabt.
Nächstes großes Ziel, so Reinhardt, müsse die kostenlose Mitnahme der Fahrräder in den Zügen sein. In Baden-Württemberg, das Fahrrad-Land Nummer eins sein wolle, gehöre sich das einfach. Hier, so Torsten Riedel, würden die Verhandlungen mit dem Verkehrsträger noch andauern.
Nicht machbar war eine Art Aufhängevorrichtung für Fahrräder, wie man sie aus alten IntercityZügen kennt. Der Gang im Schienenbus VT 650 müsse frei bleiben für Reisende, die ausoder einsteigen wollen.
Bei der Feier kam die Rede auch auf die Fahrplangestaltung: Ist es möglich, die Züge im Fahrplan besonders zu kennzeichnen, die Fahrräder mitnehmen können? Seitens der DB ZugBus würde man das gerne tun. Dem stünden aber die Zugumläufe im Wege.
Die Züge seien ja zwischen Crailsheim und dem Bodensee unterwegs.
Nicht immer könne also die Velo-Mitnahme garantiert werden.
Unser Büchertipp:
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
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Brenzbahn gibt Radlern den Vorrang Dieseltriebwagen werden für Mitnahme von Fahrrädern umgebaut – Premiere gestern auf Gleis 3
Von: kdk HZ
Die gute Nachricht zuerst: Auf der Brenzbahn können in bestimmten Dieseltriebwagen Fahrräder mitgenommen werden. Die schlechte Nachricht: An der kostenlosen Mitnahme der Velos muss noch gearbeitet werden. Gestern war Premiere auf Gleis 3 des Heidenheimer Bahnhofs.
Kurze Feier auf dem Bahnsteig in Heidenheim: In Anwesenheit von Landrat Thomas Reinhardt (links) erläuterte Torsten Riedel (Zweiter von rechts) als Leiter des Flottenmanagements der DB ZugBus den Umbau eines Schienenbusses, damit jetzt bis zu zehn Fahrräder mitgenommen werden können. Fotos: kdk