Das ist lange her. Wegrationalisiert wurden die meisten Schrankenwärter. Ihre schmucken Häuschen sind vielfach in Privatbesitz. Heute sorgen Beamte im fernen elektronischen Stellwerk und automatische Impulsgeber dafür, dass sich an einem Bahnübergang die Schranken senken, bevor ein Personen- oder ein Güterzug vorbeibrausen kann.
Eigentlich ist das doch ein langweiliges Leben in einer schnelllebigen Zeit. Man wartet und wartet. Entweder als Schranke oder aber als Radfahrer, Autolenker oder als Fußgänger, an der geschlossenen Schranke.
Keiner hat mehr Zeit. Manche bruddeln, wenn die Schrankenbäume zu lange unten sind oder umgekehrt, wenn der Zug zu lange auf sich warten lässt. In der guten alten Zeit hatten die Leute noch Zeit, sahen beim Warten, wie die Enten oder Gänse in des Bahnwärters Garten vor sich hinschatterten. Und der Mann an der Kurbel hatte auch noch die Muße, in Ruhe sein Pfeifchen zu rauchen oder ein Schwätzle mit den Wartenden zu halten.
Das ist ewig her, und für ein Schwätzle fehlt in der heutigen Zeit das Gegenüber am Bahnübergang.
Aber das liest Du eh nicht.