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Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
16.11.11 13:38 Uhr Alter: 13 Jahre
Wohin mit den Unterschriften? - Fast 900 Unterzeichner für Erhalt des Reisezentrums – Kein Empfänger vor Ort
Von: Erwin Bachmann / HZ
Zumindest fürs Erste hat sich die Sammelleidenschaft nicht gelohnt: Das „Heidenheimer Bündnis gegen Stuttgart 21“ sitzt auf hunderten Unterschriften von Bürgern, denen die Attraktivität des örtlichen Bahnhofs am Herzen liegt.

An der vom Heidenheimer Bündnis gegen Stuttgart 21 bereits vor Wochen initiierten Unterschriftenaktion hatten sich fast 900 Menschen beteiligt. Unabhängig davon, wie sie zum Reizthema „Stuttgart 21“ stehen und die damit verbundene Schicksalsfrage am 27. November beantworten werden, dokumentierten sie mit ihren in Listen eingetragenen Namen ihre Forderung nach bahnpolitischen Weichenstellungen, die in allererster Linie dem Heidenheimer Bahnhof Zugkraft verleihen: den Erhalt des Reisezentrums und seines Personals sowie den barrierefreien Ausbau des treppauf und treppab führenden Bahnhofsgebäudes.
Jetzt, da die Initiatoren der Aktion die Unterschriftenlisten an den aus ihrer Sicht richtigen Mann bringen wollen, laufen sie indes ins Leere. Als Adressat hatte man sich Landrat Hermann Mader ausgesucht, der sich zusammen mit Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg selbst immer wieder für den örtlichen Bahnhof stark gemacht hat und den der gesammelte Bürgerwille in seinem Engagement unterstützen sollte.
Indes, man ist an den Falschen geraten. „Überrascht“ hat der örtliche Bündnis-Sprecher Reinhard Püschel jetzt zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich Landrat Mader nicht als der richtige Ansprechpartner sieht und die Unterschriften nicht entgegennehmen will – auch wenn er sich weiterhin für einen Erhalt der Stellen beim Reisezentrum einsetzen will. Als Adressat der Forderungen sieht er die Deutsche Bahn und lässt der Initiative über seinen ÖPNV-Experten Hans Bendele die Empfehlung aussprechen, die Unterschriftenlisten doch an die verantwortliche Stelle innerhalb der DB AG zu übergeben.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Zwar ist Landrat Hermann Mader erklärter Befürworter von Stuttgart 21 und steht als Galionsfigur im Dreigestirn zusammen mit Bernhard Ilg und dem Landtagsabgeordneten Andreas Stoch an der Spitze der örtlichen „Initiative für Stuttgart 21 und die Brenzbahn in Heidenheim“, doch wollen selbst die Gegner von S 21 nicht so recht glauben, dass da Berührungsängste im Spiel sind.
Zumal die gemeinsame Sorge um den örtlichen Bahnhof das einzige Verbindungsstück ist, das die beiden durch Stuttgart getrennten Lager zumindest auf lokaler Ebene noch auf ein gemeinsames Gleis zu führen vermag. Eigentlich ein bahnbrechendes Ereignis.