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19.10.11 23:43 Uhr Alter: 13 Jahre
Stadt verteidigt Radwegeplanung - Forderung des Verkehrsclubs für Clichystraße sei „unrealistisch“ – Gegenseitige Rücksicht angemahnt
Von: Karin Fuchs
Die Stadt verteidigt die Radwegeplanung in der Clichystraße und lehnt die Forderung des Kreisverbands des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ab, den Umbau wieder rückgängig zu machen und den Radweg auf der Straßenfahrbahn zu markieren.

Auf der Straße fahren die Radfahrer sicherer? Die Stadtplaner widersprechen dem VCD-Vorsitzenden und verweisen unter anderem auf die ausparkenden Fahrzeuge, die den Radweg kreuzen müssten. Foto: räp

„Den Umbau jetzt wieder rückgängig zu machen, ist nicht nur unrealistisch, sondern auch in keiner Weise geboten“, nimmt Pressesprecher Wolfgang Heinecker Stellung. „Es wäre besser, der VCD würde seinen Beitrag zur Verkehrserziehung sowohl der Autofahrer als auch der Radfahrer leisten.“ Heinecker erinnert an den Paragraphen 1 der Straßenverkehrsordnung, der nicht weniger häufig von Radlern als von Autofahrern missachtet werde, und zitiert diesen: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Den Umbau der Clichystraße mit ihren Parkbuchten, Grünstreifen, und abgetrennten Rad- und Gehwegen verteidigt Heinecker, indem er auf die anderen Abschnitte verweist. Das letzte Stück der B 466 zwischen Innenstadt und Weststadtkreuzung sei gleich wie die anderen Abschnitte gestaltet. Dies sei wichtig, damit sich Verkehrsteilnehmer intuitiv orientieren könnten.
Der Bau sei im Einvernehmen mit dem Straßenbauamt, dem Eigentümer der Bundesstraße und des Radweges erfolgt. Fördermittel gebe es nur für baulich getrennte Radwege. Den Beschluss zum Umbau habe der Gemeinderat im Jahre 2009 gefasst in einem „demokratischen Vorgang“. Zuvor sei der Entwurf in der Verkehrsbesprechung diskutiert und eine Empfehlung an den Gemeinderat ausgesprochen worden, so Heinecker. Damals seien auch die Einwände ausführlich erörtert und gegen andere Gesichtspunkte abgewogen worden.
Heinecker nennt Argumente gegen den Vorschlag des VCD: Er verweist auf die ein- und ausparkenden Fahrzeuge, die einen Radweg auf Niveau und neben der Fahrbahn jedes mal kreuzen müssten. Ob dies sicherer als bei der jetzigen Lösung sei, zweifelt er an. Außerdem könnten in den jetzt geschaffenen Parkbuchten Autofahrer die Fahrertür öffnen, ohne auf vorbeifahrende Radler zu achten.
Entgegen der Darstellung des VCDbeurteilen die Stadtplaner der Verwaltung die Sichtbeziehungen in der Clichystraße als optimal.
„Allerdings muss ein Autofahrer natürlich langsam tun, damit er querende Fußgänger und Radfahrer, die bedauerlicherweise die Einbahnstraße in großer Zahl in falscher Richtung befahren, nicht übersieht“, so Heinecker. Vorteil der jetzt ausgeführten Bauweise: ein querender PKW hat zwischen dem Radweg und der Fahrbahn genug Platz zum Anhalten, ohne die Radler zu behindern. Bei Radwegen direkt neben der Fahrbahn hingegen stünden einbiegende Autos häufig auf dem Radweg.