Wie Thomas Wilk, einer der Schwabenstreich-Initiatoren und Stuttgart-21-Gegner, aus vielen Gesprächen weiß, besteht vor allem Informationsbedarf. Deshalb wollen die Gegner zusätzlich zu ihrer montäglichen Aktion vor dem Bahnhof in der Zeit vor der Abstimmung auch samstags in der Fußgängerzone mit einem Informationsstand präsent sein.
Als klare Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 werden sich auch die Grünen im Landkreis Heidenheim positionieren. In welcher Form dies geschehen wird, darüber berät der Kreisvorstand heute Abend in Giengen, berichtet Sprecherin Stefani Schall-Uhl. Man werde sich an den vom Landesparteitag in Aalen ausgehenden Signalen orientieren, von dem die Delegierten berichten werden. Klar sei, dass die Kreis-Grünen hinter der Landtagsfraktion und dem Ministerpräsidenten stünden. „Wir sagen seit 15 Jahren, dass die Idee eines Tiefbahnhofs Schwachsinn ist.“ Die Unkenntnis über das Projekt sei enorm, befindet Thomas Wilk. Das Argument, das auch die Projektbefürworter anbringen, nämlich eine wesentlich schnellere Anbindung von Stuttgart nach Ulm entstehe, lässt der Pirat so nicht stehen. „Das bringt den Menschen im Landkreis Heidenheim gar nichts, so lange wir keinen Zug mehr und keinen besseren Takt auf die Brenzbahn bekommen.“ Dann stünde man zwar fünf Minuten früher am Bahnhof in Ulm, müsse aber dennoch auf die Brenzbahn warten, falls überhaupt abends noch ein Zug fahre.
Nicht glauben mag Wilk, dass das Geld, das in Stuttgart ausgegeben wird, nicht in der Breite fehlen werde. Dabei brauche die Brenzbahn dringend eine bessere Vernetzung, die nur durch ein zweites Gleis und die Elektrifizierung entstehen könne.
Info Der „Schwabenstreich“ findet immer montags um 18.45 Uhr vor dem Bahnhof statt.