An dem mit Halbschranken gesicherten Übergang sollte in diesem Jahr für mehr Verkehrssicherheit zusätzlich ein Radweg mit eigener Schrankenanlage entstehen.
Doch 2011 wird das nichts mehr, das zuständige Eisenbahnbundesamt lässt sich offenbar alle Zeit der Welt. Der Frust darüber ist bei Bürgermeister Jürgen Mailänder und im Hermaringer Rathaus groß. Die Gemeinderäte strichen jetzt den Zuschuss für den Ausbau aus dem Haushaltsplan.
Beim umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 zeigt sich die Bahn gerne als dynamisches, fortschrittliches Unternehmen, das von politischem Gegenwind in seinem Zukunftsdrang gebremst wird. Beim Hermaringer Bahnübergang gibt es weder knifflige Politik noch Parkschützer oder Juchtenkäfer – und Kosten und Aufwand sind im Vergleich lächerlich gering. Hier wäre die Dynamik leicht umzusetzen – aber wo bleibt sie? In Hermaringen muss man sich zähneknirschend in Geduld üben – und vorerst weitere Unfälle befürchten. Womöglich wird das schon lange versprochene Bauwerk erst dann mit Tempo vorangetrieben, wenn wieder einmal jemand unter den Zug geraten ist.
Will man wirklich so lange warten?
Unser Büchertipp:
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
14.10.11 20:23 Uhr Alter: 13 Jahre
Jeder übe sich in Geduld
Von: Klaus-Dieter Kirschner HZ
Der Bahnübergang am Ortsrand von Hermaringen war in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz von Zug-Unglücken.
Mal waren es Personen- oder Lastwagen, manchmal aber auch Radfahrer, die von Zügen erfasst wurden. Es gab Tote zu beklagen.