Unser Büchertipp:
Haupt- und Nebenstrecken in Ostwürttemberg
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2025
Württembergische T. Das Nesthäckchen der Reichsbahn und seine Vorgänger
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
19.08.11 23:54 Uhr Alter: 13 Jahre
Liebes Gleis 2,
Von: Hendrik Rupp
eigentlich bist Du an der Brenzbahn ja eine schiere Fassade. Wir alle wissen, dass der Brenzbahn ein zweites Gleis fehlt, deswegen müssen Züge aufeinander warten, was wiederum einen noch dichteren Fahrplan verhindert – die eine oder andere Tüftelei einmal ausgenommen.

Wie gesagt, Gleis 2 gibt es nicht wirklich auf der Strecke, dafür aber in fast jedem Bahnhof.
Dort macht sich die Bahn meistens etwas breiter, das ist dann wie eine Ausweichstelle auf einer engen Passstraße im Gebirge: Rechts ran und den anderen vorbei lassen.
Doch mit „rechts ran“ sind wir schon beim Problem: In diversen Zügen fahren alle, aber auch ausnahmslos alle Züge grundsätzlich immer von Gleis 2 ab – also von dem Gleis, das nicht direkt am Bahnhof liegt. Das wirkt zwar sehr großstädtisch („Wir haben mehr als ein Gleis, ätsch!“), ist aber für den Passagier bisweilen nervtötend: In Heidenheim und Giengen muss man sich durch Unterführungen schleppen, in Schnaitheim über die Fußgängerbrücke, anderswo gibt es Umwege und direkt über die Gleise soll man ja nicht . .
Warum das so ist, kann uns niemand verraten. Schnelle Züge, sagen die einen, sollen nicht über zu viele Weichen donnern (da muss man bremsen), darum fahre man idealerweise gerade durch. In Ordnung, aber die Bahnhöfe liegen auch beiderseits der Strecke. Tatsächlich aber fährt ein Zug von Aalen nach Ulm in Schnaitheim auf Gleis 2 ein (also rechts und damit ein Gleis jenseits des links liegenden Bahnhofes), in Heidenheim dann AUCH auf Gleis 2 (dort LINKS und damit ein Gleis jenseits des rechts liegenden Bahnhofes) und in Giengen dann wieder auf Gleis 2 (nun wieder RECHTS und damit ein Gleis jenseits ... wir sparen uns den Rest). Schon schwindelig geworden? Gestern war ja der neue Landesverkehrsminister Winfried Hermann in der Gegend. Man könne, sagte er, sich Verkehrsprobleme vor Ort einfach besser anschauen als auf Plänen.
Da hat er absolut recht, und wenn wir die Bestimmer wären (Ach!), dann hätten wir ihn vor Ort erst einmal mit der Brenzbahn fahren lassen. Das hätte ganz schnell für Seekrankheit gesorgt. Und dann für ein echtes zweites Gleis. Wetten? Aber Du liest das ja eh nicht.hr