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Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
17.07.11 21:46 Uhr Alter: 13 Jahre
150 Jahren Remsbahn - 1861 bis 2011
Von: Uwe Siedentop
Am 17. Juli 2011 feierten die Gemeinden an der Remsbahn das 150jähriges Jubiläum.







Am 18. Juli 1861 wurde die Eisenbahnstrecke von Cannstatt nach Wasseralfingen eröffnet. Ein großer Tag für das Remstal, den bis heute ist die Eisenbahnlinie von (Stuttgart)-Bad Cannstatt nach Aalen und weiter nach Nördlingen ein wichtiger Faktor in der verkehrlichen Infrastruktur dieses Landstriches. Entsprechend diesem Bewusstseins feierten die Gemeinden dieses Jubiläum: An jedem Bahnhof spielte die örtliche Musikkapelle zur Begrüßung der im Jubiläumszug sitzenden Reisenden.

Der Jubiläumszug begann pünktlich um 11.15 Uhr seine Fahrt in Cannstatt, dem Ausgangspunkt der Remsbahn. Und pünktlich begann der Himmel seine Schleusen zu öffnen um über das ganze Fest hinweg das geschehen zu verwässern.

Um auf die Fahrt einzustimmen, sprachen vor der Abfahrt Konzernbeauftragter Eckart Fricke und Bürgermeister Dr. Martin Schairer Worte zum Jubiläum und zur Remsbahn, dessen Wert sie als „nicht zu unterschätzen“ bezeichneten. Musikalisch stimmte der Spielmannszug Bad Cannstatt auf das Jubiläum ein.

Die ersten Lokomotiven dürften den Festzug zur Eröffnung der Strecke nicht so leicht die Steigung hoch nach Fellbach genommen haben, die moderne Drehstromlokomotiven der Baureihe 146 zeigte keinerlei Anstrengungen, trotz viel längerem und voll besetztem Zug am Hacken.

Die Fahrt ging über Waiblingen, Endersbach, Schorndorf, Plüderhausen nach Schwäbisch Gmünd. Hier fand die Übergabe des Zuges bei einem übervollen Bahnsteig 1 durch den Landrat („Oberamtmann“) des Rems-Murr-Kreises Johannes Fuchs an den Landrat („Oberamtmann“) des Ostalbkreises Klaus Pavel statt, der auch die Weiterfahrt des Zuges genehmigte. Viele Vereine zeigten auf dem Bahnsteig ihre zum Teil historischen aber auch närrischen Kostüme.

Der Zug setzte seine Fahrt weiter über Böbingen und Mögglingen nach Aalen. Auch hier wurden die Gäste mit einem voll besetzten Bahnsteig begrüßt und pünktlich um 13.30 wurde das Fest von Aalens Oberbürgermeister Martin Gerlach eröffnet.

Geboten wurde zum Jubiläumsfest aber nicht nur Musik: In Fast allen Gemeinden wurden die unterschiedlichsten Aktivitäten veranstaltet und speziell im Aalener Bahnhofvorplatz wurden neben der Bewirtung und der Bühne ein Fahrsimulator der Bahn und IC-Cars für Kinder angeboten.

Neben den Aktivitäten in den Bahnhöfen und Haltepunkten wurden historische Fahrzeuge eingesetzt. So fuhr der Dampfzug der Ulmer Eisenbahnfreunde mit der 75 1118 von Ulm nach Aalen und pendelte den ganzen Tag zwischen Aalen und Schwäbisch Gmünd, zwischen Heidenheim und Aalen fuhr der Ulmer Spatz und zwischen Aalen und Bopfingen der historische Triebwagen ET 65 005. Den ganzen Tag konnten Fahrgäste kostenlos zwischen Cannstatt und Aalen die Züge benutzen.

Ohne den Bau der Remsbahn würde die Brenzbahn nicht in ihrer heutigen Form bestehen. Denn bereits ein halbes Jahre nach Fertigstellung der Remsbahn wurde ein Gesetz vom württ. Landtag verabschiedet, dass den Bau der Brenzbahn bestimmte und bereits im Mai 1862 wurde das Gelände für die Trasse der Brenzbahn vermessen und abgesteckt. Somit wird die obere Brenzbahn zwischen Aalen und Heidenheim 2014 ebenfalls 150 Jahre alt. Obere Brenzbahn: Der Weiterbau der Brenzbahn von Heidenheim nach Ulm dauerte 12 Jahre: Württemberg erkaufte sich den Anschluss an das bayerische Eisenbahnnetz mit einem Verbindungsverbot zwischen der Rems- und der Filsbahn.