Damit ist die Rechnung der Stadt Heidenheim aufgegangen: Seit die Bahn das Bahnhofsmodernisierungprogramm 2009 vorgestellt hatte, drängt die Stadt darauf, schneller berücksichtigt zu werden.
Denn auf der bahninternen Prioritätenliste, die nach Fahrgastzahlen und anderen Schlüsseln aufgestellt worden war, war Heidenheim weit hinten gelandet: Erst 2016 sollte mit den Planungen begonnen werden, die Fertigstellung war für 2018 vorgesehen.
Das sei zu spät, kritisierten viele Interessensgruppen, auch die Stadtverwaltung selbst.
Zuletzt hatte Oberbürgermeister Bernhard Ilg den Besuch von Bahn-Chef Rüdiger Grube bei der IHK im Februar dieses Jahres genutzt, um diesem das Heidenheimer Angebot zu unterbreiten: Rückt Heidenheim zeitlich nach vorne, übernimmt die Stadt die Planungskosten.
Die Bahn hat angebissen. Damit der Vertrag geschlossen werden kann, fehlt jetzt noch die Zustimmung des Gemeinderats, der am Donnerstag tagt. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Gremium, übernimmt die Stadt die Planungskosten von 180 000 Euro. 45 000 Euro wären als erste von zwei Raten schon in diesem Jahr fällig.
Für die barrierefreie Erschließung des Bahnhofs seien Gesamtkosten von rund 1,18 Millionen Euro angesetzt, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für die Gemeinderatssitzung. Die Baukosten von einer Million Euro teilten sich Bund/Bahn und die Stadt im Verhältnis 85 Prozent zu 15 Prozent. Dies bedeutet einen städtischen Anteil von 150 000 Euro. Damit beträgt der gesamte Anteil der Stadt an der barrierefreien Erschließung 330 000 Euro.
Laut Angaben der Stadt drängt nun die Zeit, sollen die Pläne der Deutschen Bahn Station & Service umgesetzt werden. Wenn die Planungen noch in diesem Jahr beginnen, kann der Einbau der Aufzüge 2013 fertig sein. Die Erhöhung der Bahnsteige um einen halben Meter würde 2017 realisiert, Planungsbeginn wäre 2016.
Zum Umbau gehört zudem eine neue Beleuchtung sowie die Erneuerung der Bahnsteigdächer.
Die momentane Sanierung des Bahnsteigs 1 hat übrigens nichts mit dem Modernisierungsprogramm zu tun. Die Belagsarbeiten seien aus Sicherheitsgründen notwendig gewesen, erklärte ein Bahnsprecher, und verwies unter anderem auf beschädigte und bröckelnde Kanten.