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12.10.10 23:22 Uhr Alter: 14 Jahre
Bahnhofsplatz hat Vorrang Gemeinderat gewichtet politische Ziele: Kinderhaus kommt 2012
Von: Günter Trittner
HERBRECHTINGEN. In einer Klausursitzung hat der Herbrechtinger Gemeinderat die Weichen für die nächste Zukunft gestellt. Zentrale Themen waren Kinderbetreuung, neue Wohngebiete und Innenstadtsanierung.

Das bereits Ende 2009 beschlossene, dann doch wieder mit Fragezeichen versehene Kinderhaus soll nun nach Festlegung des Gemeinderats 2012 gebaut werden.

Sein Standort wird – wie bereits bestimmt – am Stockbrunnen sein, wo derzeit noch archäologische Untersuchungen laufen. Da die gesetzlichen Bedarfsvorgaben für Kindertagesstätten für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren erst 2013 greifen, ist für Bürgermeister Dr. Bernd Sipple ein Bautermin 2012 immer noch ausreichend.

Im kommenden Jahr habe die Gemeinde keinen ausreichenden finanziellen Spielraum für dieses auf 3,7 Millionen Euro taxierte Projekt. 95 Kinder zwischen eins und sechs Jahren kann das Kinderhaus aufnehmen. Deswegen, so Bürgermeister Sipple, sei aber kein anderer Kindergarten der Stadt in seinem Bestand gefährdet.

„Niemand muss da Befürchtungen hegen.“ „In aller Ruhe“, so Bürgermeister Dr. Bernd Sipple, werde die Verwaltung ausrechnen, ob eine Kommunalisierung der Kindergärten der Stadt Kostenvorteile bringe. Vier der sieben Kindergarten befinden sich im Eigentum der Stadt Herbrechtingen.

Ohne dem Ergebnis der Untersuchung vorgreifen zu wollen, sieht Sipple durchaus Vorteile bei Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft, die nicht ohne weiteres in Barwerte umzurechnen seien. So sei die Kirche bei der Vermittlung einer christlichen Leitkultur im Vorteil und auch im Gewinnen ehrenamtlicher Helfer für die Kindergärten. Befürworter einer Übernahme aller Kindergärten in eine kommunale Trägerschaft verweisen auf Einspareffekte, weil dann der Personaleinsatz zentral gesteuert werden könne.

Bei der Entwicklung neuer Baugebiete setzt die Gemeinde ihren Schwerpunkt neu. Ausdrücklich begrüßt wird von Sipple die Entscheidung des Gemeinderats, künftig nicht mehr „in die Fläche“ zu gehen, sondern mit Priorität innerörtliche Brachflächen für die Wohnbebauung zu nutzen. „Da gibt es noch einige Lücken, die man schließen kann.“ Bis zum Jahr 2014 kann die Gemeinde noch in den Genuss von Fördermitteln für die Sanierung der Innenstadt kommen.

60 Prozent der Kosten übernimmt das Land. Drei Aufgaben, so Sipple, habe die Stadt noch vor sich: die Neugestaltung des Rathausplatzes, den dritten Abschnitt der Langen Straße und die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds.

Der Gemeinderat hat nun die Reihenfolge geklärt, in der die Vorhaben umgesetzt werden sollen. Da aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahren die Zukunft des Buigen Centers nicht geklärt sei, so Sipple, wolle man den Rathausplatz hintan stellen. Das erste Augenmerk soll vielmehr der Umgestaltung des Bahnhofsplatzes gelten. Hierfür gebe es auch die Ansiedlung des Fachmarktzentrums in unmittelbarer Nachbarschaft einen ganz aktuellen Anlass.

An zweiter Position steht die Umwandlung des nördlichen Endes der Langen Straße von einer Durchgangsstraße zu einer innerstädtischen Verbindung mit höherer Aufenthaltsqualität. Dabei ist auch vorgesehen, die Kreuzung der Mergelstetter Straße mit der Anhauser Straße zu einem Kreisverkehr umzubauen.

Eine Jahreszahl für dieses Vorhaben will Sipple aber nicht nennen. „Der Förderzeitraum geht bis 2014.“