Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
02.09.10 22:45 Uhr Alter: 14 Jahre
Schon 1600 Tonnen Schotter angefahren - Arbeiten der Härtsfeld-Museumsbahner an der alten Bahntrasse sichtbar vorangekommen
Von: zie
IGGENHAUSEN. Kurz nur ist die Ortsdurchfahrt auf der Landesstraße durch das im Egautal malerisch gelegene Iggenhausen.

Ganz nahe beieinander verlaufen auf einer kurzen Strecke der Bahndamm der Härtsfeld-Museumsbahn und der Feld- und Radweg. Die Arbeit der Museumsbahner macht rasch Fortschritte. Foto: zie


So sehen die Fahrgäste der Museumsbahn Iggenhausen, zumindest mal den halben Ort. In der Bildmitte die Einfahrt ins Dorf. Foto: zie

Die Zahl der zu dieser Ortschaft gehörenden Gebäude wird zwei Dutzend kaum überschreiten.

Sie vermitteln aber einen gepflegten Eindruck, ob es die bäuerlichen Anwesen sind oder das direkt an der Ortsdurchfahrt gelegene Gasthaus. Am südlichen Ortsrand vorbei fließt die Egau.

Direkt neben der Egau führt der etwas höher gelegene Feldweg in das Gewann in Richtung Sägmühle einerseits und durch das Egautal in südöstlicher Richtung zum Härtsfeldsee andererseits. Er wurde als Radweg vielen Radfahrern gut bekannt.

An dieser Stelle ist in diesen Tagen eine über 300 Meter sich hinziehende Baustelle entstanden.

Von der Ortsdurchfahrt aus wird diese Baustelle mit den gelben Baumaschinen der Firma Leonhard Weiss, Crailsheim, kaum wahrgenommen, auch wenn sich diese Baustelle nur zirka 200 Meter entfernt am südlichen Ortsrand der Ortschaft befindet.

Stattliche Bauernhöfe, auch ehemalige, versperren die Sicht. Erst beim Begehen des Wegs dorthin, der nach dem Überschreiten der Egaubrücke in den Feldweg einmündet, wird man die Baustelle in ihrer ganzen Ausdehnung wahrnehmen.

Immer wieder begegnet man hier Radfahrern, die aus Richtung Sägmühle oder Härtsfeldsee kommen und bei der Baustelle ihr Tempo mäßigen. Etliche steigen dann auch vom Sattel, um über die auffälligen Erdbewegungen mehr zu erfahren. Gerne gibt dann Albert Hübner, Bau-Polier dieses Projekts, den „HärtsfeldFremden“ Auskunft. Denn nur solche sind es, denen die 330 Meter lange Baustelle ein Rätsel ist. Es ist die alte Trasse der ehemaligen Härtsfeldbahn, die nach über 30 Jahren langer „Ruhe“ für die Härtsfeld-Museumsbahn wieder „brauchbar“ gemacht wird.

Bagger und Planierraupe sind dem Gelände zu Leibe gerückt, haben den während der 30 Jahre entstandenen Wildwuchs und dann den Bahndamm abgetragen und den notwendigen Mineralschotter von dem nahe gelegenen Hutter-Steinbruch eingebaut. So wurde die an dem Waldrand gelegene Bahntrasse in ihrer ganzen Länge wieder sichtbar. Zirka 1600 Tonnen Schotter wurden bereits angefahren. Die Trasse wird eine Entwässerung mit Anschluss an die direkt vorbeifließende Egau bekommen. „So wird das Wasser vom Bahndamm weggeleitet“, erläuterte der Polier.

Zu seinem Team gehören drei Azubis, Lehrlinge im ersten und zweiten Lehrjahr, denen die Arbeit sichtlich Freude macht und die von dem Baustellenleiter ein gutes Zeugnis erhielten.

Zu diesem Trassenbau gehört eine Wegeüberquerung am westlichen Ortseingang. Das Bahngleis quert hier den in Richtung Sägmühle führenden Feld- und Radweg. Bis zum Ortsrand in Richtung Härtsfeldsee sind FeldRadweg und Bahngleis ganz nahe beieinander. Hier könnten, so scheint es erst, die Fahrgäste der Museumsbahn den Radfahrern die Hand reichen. Ein Zuwinken aber wird es auf jeden Fall geben.

Die nächste Wege-Querung gibt es dann, wenn die Härtsfeld-Museumsbahn durch das Egautal zum Härtsfeldsee weiterfährt.

An dieser Stelle endet die jetzige Baustelle. Und hier wird Iggenhausen seinen früheren „Bahnhof“ – eine hölzerne Wartehalle – wieder erhalten. Das „Hallen-Gerippe“ ist bereits zum Aufbau fertig und zu gegebener Zeit wird der „Bahnhof Iggenhausen“ auf dem früherern Platz wieder aufgebaut. Nicht mehr lange wird es dauern, bis der erste Bauzug in Iggenhausen einfahren kann.