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25.06.10 00:00 Uhr Alter: 15 Jahre
Pläne für Stadtbus Herbrechtingen - HVG feilt an Liniennetz und Taktzeiten – politische Beschlussfassung zum Jahresende
Von: Günter Trittner HZ
HERBRECHTINGEN. Bereits Ende dieses Jahres will die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft einen Plan für ein Stadtbus-System in Herbrechtingen vorlegen. Gespräche mit der Stadtverwaltung laufen, die kommunalpolitische Beratung steht aber noch aus. Seit Jahren bereits ist die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft HVG bemüht, den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen. Sie tut dies auch, weil man aufgrund der demographischen Erhebungen weiß, dass die Schülerzahlen in den kommenden Jahren niedriger werden. Diese Einbußen bei einer Hauptkundschaft des ÖPNV möchte HVG-Geschäftsführer Michael Dalhof ausgleichen.

Am Herbrechtinger Bahnhof hält bislang kein Bus. Eine „Schwachstelle“ sagt HVG-Geschäftsführer Michael Dalhof. Derzeit konzipiert die HVG ein Stadtbus-System für die Gemeinde am Buigen. Foto: rw

Als sehr geeignetes Mittel hat sich dafür in den letzten Jahren das Stadtbus-System erwiesen.

Von einem „fulminanten“ Anstieg der Fahrgastzahlen spricht Dalhof für Giengen, das als erste Stadt im Kreisgebiet im Jahr 2000 einen Stadtbus-Verkehr aufgenommen hat. Bereits in den ersten zwölf Monaten waren 51 230 Fahrgäste gezählt worden, mithin fast 100 Prozent mehr als im Vorjahr ohne Stadtbus.

Gleichermaßen „eine Erfolgsgeschichte“ sei der 2003 in Heidenheim gestartete Stadtbus geworden. „Ein gutes Angebot schafft Fahrgäste“, zieht Dalhof ein Resümee.

Nun hat die HVG auch Herbrechtingen als dritte große Stadt im Kreisgebiet in den Blick genommen. Auch hier hat man sich schon einmal mit einen Stadtbus auseinander gesetzt. City-Bus hieß das Stichwort im Oktober 1997 als im Gemeinderat Herbrechtingen darüber diskutiert wurde. Zur Entscheidungsfindung war das Gremium sogar nach Sigmaringen gereist, um sich den dort eingerichteten Stadtbus anzuschauen. Angesichts jährlicher Kosten von 200 000 Mark für zwei Linien in Herb-rechtingen wurde das Vorhaben dann aber als zu teuer eingeschätzt.

Dem ungeachtet möchte die HVG bis Ende des Jahres der Gemeinde und den Beschlussgremien einen Plan für einen Stadt-bus Herbrechtingen vorlegen. Derzeit feilt man an einem Liniennetz und denkt über Taktzeiten nach.

Dazu würden intensive Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt. Als „großen Schwachpunkt“ erachtet es Dalhof, dass der Bahnhof Herbrechtingen bislang überhaupt keine Anbindung an einen Bus hat.

Der Stadtbus Giengen gilt Dalhof als Muster, um zu sehen, was man in Herbrechtingen besser machen kann. Zum Bedie-nungsgebiet der HVG gehören Herbrechtingen, Bolheim und Anhausen. Bissingen und Hausen werden von der RBS angefah-ren.

Das Verhältnis zwischen den Verkehrsgesellschaften sei aber so partnerschaftlich, dass die Fahrpläne aufeinander abge-stimmt werden können, sagt Dalhof.

Kostenschätzungen will Dalhof noch nicht machen. Bei den beiden bisherigen Stadtbus-Systemen zahlen die Kommune und der Landkreis als Träger des Heidenheimer Tarifverbunds je 50 Prozent des jährlichen Aufwands.

Die Einnahmen aus dem Busverkehr fließen in die Kasse des HTV.

Kostendeckend, so Dalhof, könne ein Stadtbus-System nicht betrieben werden.

Aufgrund der guten Erfahrungen in Heidenheim und Giengen, wo der Stadtbus nicht mehr wegzudenken sei, ist Dalhof op-timistisch, dass auch für Herbrechtingen eine Lösung zu finden ist.

„Jetzt ist die Zeit dafür gekommen.“