Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
16.06.10 22:20 Uhr Alter: 14 Jahre
Im Untergeschoss Pferdestallungen - An Stelle des Bahnhofs einst Zehntscheune.
Von: Gerhard Stock HZ
KÖNIGSBRONN. Das brachliegende Bahnhofsgebäude soll einer neuen Nutzung zugeführt werden, die sicher nicht jedem gefallen wird.

Das sanierungsbedürftige Bahnhofsgebäude in Königsbronn. Hier stand früher einmal eine große Zehntscheuer, die, wie andere alte Gebäude auch, dem Bahnbau um 1870 weichen musste. Foto: gst

Zwei Spielhallen soll das denkmalgeschützte Gemäuer künftig beherbergen, zuvor wird es mit einem Kostenaufwand von rund 300 000 Euro angemessen hergerichtet.

Was heutzutage kaum mehr jemand weiß: An Stelle des heutigen Bahnhofsgebäudes stand einst eine Zehntscheune, ein mächtiger, mehr-geschossiger Bau.

Das Untergeschoss wurde als Pferdestallung genutzt, weil die Stallungen im Langen Haus oft nicht ausreichten, wenn zu herzoglichen Zeiten mal wieder eine große Jagd auf der Ostalb angesagt war. Doch Dieter Eberth, passionierter Kenner der Königsbronner Geschichte, weiß noch mehr: „Zwischen Langem Haus und Zehntscheuer befanden sich die Handwerkerbauten, eine Schmiede und Schlosserei sowie eine Stellmacherei und Schreinerei samt einem Materiallager.

Die an die Innenseite der Klostermauer angebauten Fundamente dieser Gebäude kamen bei dem Bau der Gleisunterführung zutage und wurden dabei zerstört. Außerhalb der Mauer verlief ein breiter Wassergraben, der vom Leerausbach gespeist wurde und zum Pfeffer führte. In ihn mündeten die vier Abortanlagen vom Langen Haus und die Güllerohre weite-rer Klosterstallungen, die zwischen der Zehntscheuer und der etwas abgelegenen Südostecke des Klosters lagen. Diese Ställe fielen mit der Zehntscheuer und den Handwerkerbauten dem Bahnbau um 1870 zum Opfer.“