Unser Büchertipp:
1919 bis 2019
Die Schmalspurbahn Marbach–Beilstein–Heilbronn
Kalender mit Bilder der Brenztalbahn für das Jahr 2024
Die schöne Württembergerin und ihre Vorgänger
150 Jahre Eisenbahngeschichte
Eine Dokumentation über die Anfänge des öffentlichen Stadtlinienverkehrs in Stuttgart - 1860 bis 1897
30.03.10 21:35 Uhr Alter: 14 Jahre
Gratis-Radmitnahme vorerst Wunsch - Zu wenig Kapazität: Landkreis verhandelt mit Nahverkehrsgesell-schaft über Lösungen
Von: Karin Fuchs HZ
Die Brenzbahn ist einmal mehr ein weißer Fleck beim Bahnangebot. Diesmal ist es die landesweit angestrebte kostenlose Mitnahme von Fahrrädern, die andernorts möglich ist, auf der Brenzbahn aber nicht. Der Grund: Die Kapazität in den Triebwagen reicht für ein solches Angebot nicht aus.

Von wegen kostenlose Fahrradmitnahme: In den Zügen der Brenzbahn geht es derzeit noch zu eng her, als dass dieses landesweit geforderte Angebot auch hier realisiert werden könnte. Foto: Rudi Weber HZ

Dass dieses Angebot durchaus machbar ist, zeigt sich im benachbarten Ostalbkreis: Dort lässt es sich der Landkreis 36 000 Euro kosten, damit Bahnreisende ab April Fahrräder kostenlos mitnehmen können, und zwar auf der Remsbahn, der Jagstbahn und der Riesbahn wochentags zwischen 9 und 3 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen uneingeschränkt.
Möglich wird dies durch eine Vereinbarung des Ostalbkreises mit der DB Regio AG. Damit spart sich der Bahnreisende den Preis von 4,50 Euro für eine zusätzliche Fahrradkarte, die als Tageskarte für den Regional-Express, die Regionalbahn und die S-Bahn gilt.
Dass die Brenzbahn von diesem Angebot ausgenommen bleibt, liegt nicht am schlechten Willen der hiesigen Landkreisverwaltung, sondern daran, dass hier kein Platz in den Zügen ist, Fahrräder in größerer Anzahl zu transportieren.
Überhaupt scheint die Brenzbahn langsam an ihre Kapazitätsgrenzen zu stoßen, weshalb Landrat Mader befürchtet, dass es zur Abwanderung von Fahrgästen en kommen werde, falls keine Abhilfe geschaffen wird.
Diese erhofft sich der Landrat durch ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, Walter Gerstner, der zur Sitzung des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses des Kreistags am Montag, 12. April, in Heidenheim erwartet wird.
Mader: Taktlücken schließen, Züge bis 24 Uhr fahren lassen „Wir können nicht zuwarten, dass Fahrgäste wegen Kapazitätsmangels abwandern“, bringt der Pressesprecher des Landkreises, Lothar Hänle, die Sorge auf den Punkt, die Landrat Mader schon zum Jahresbeginn dazu brachte, sich mit einem Brief an die Nahverkehrsgesellschaft zu wenden.
Dabei stützte er sich auf Gutachten, laut denen ein zweigleisiger Ausbau der Brenzbahn eine positive Kosten-Nutzen-Bilanz bringen würde.
Das Angebot der kostenlosen Fahrradmitnahme in der Eisenbahn ist nur ein Wunsch von mehreren. Ebenso auf der Liste steht, dass Taktlücken geschlossen werden. Dabei bezieht sich der Landrat darauf, dass im Jahr 2007 der Regionalexpress 21.12 ab Ulm „trotz relativ guter Auslastung“ gestrichen worden ist. Eine weitere Forderung ist es, die Taktzeiten vom Ulmer Hauptbahnhof auf Richtung Heidenheim bis 24 Uhr auszudehnen.
Angemahnt wurde auch, die Betriebsabläufe bei der Deutschen Bahn zu optimieren, um im Sinne der besseren Barrierefreiheit mehr Züge an den jeweiligen Hausbahnsteigen ankommen zu lassen. Dieser Zustand hat sich gerade in diesem Jahr noch einmal verschlechtert, nachdem zum Beispiel am Bahnhof Heidenheim der Hausbahnsteig noch seltener als bislang angefahren wird. Das Argument des Betreibers ist die Schnelligkeit: Bei einem Halt am Hausgleis würde die Verbindung langsamer.
Landradt Hermann Mader hatte NVBW-Geschäftsführer Gerster darum gebeten, in der Sitzung die Position der Nahverkehrsgesellschaft beziehungsweise des Landes darzulegen.