Verspätungen sind an der Tagesordnung. Auch bei der Bahn, die sich entschlossen hat, in die Offensive zu gehen: Wenn es schon so ist, dass die fahrplanmäßige An-kunft unter die Räder kommt, sollen die auf ihr Fortkommen bedachten Fahrgäste wenigstens rechtzeitig darüber in Kenntnis gesetzt werden.
Dies geschieht in Form automatischer Verspätungsanzeigen, die speziell für kleinere Bahnhofsstationen entwickelt wurden und jetzt in Heidenheim auf beiden Bahnsteigen installiert worden sind. Das neue System wird von Stuttgart aus gesteuert: Wird in der Bahn-Zentrale eine Verspätung bekannt, wird diese Information in Form einer SMS direkt in diese Anlage ge-spielt. Auf dem dynamischen Schriftanzeiger erscheint eine Laufschrift, und darüber hinaus wird die Nachricht mehrfach über Lautsprecherdurchsagen unter die wartenden Leute gebracht.
„Das Ganze geht vollautomatisch,“ erklärt Birgit Januschke vom Regionalbüro Kommunikation Stuttgart der DB Mobility Lo-gistics AG und stellt klar, dass die Anlage nicht die regulären Ankunftszeiten anzeigt, sondern ausschließlich im Falle einer Verspätung aktiviert wird und über die voraussichtliche Dauer der verzögerten Zugankunft informiert: „Auf diese Weise soll den Reisenden eine bessere Orientierung bei Fahrplanabweichungen ermöglicht werden.“ Die auch an anderen Bahnhöfen der Brenzbahn vorgesehene Maßnahme wird aus dem Konjunkturprogramm des Bundes finanziert und läuft unabhängig vom 2009 verabschiedeten BahnhofsModernisierungsprogramm, in dessen Rahmen bis zum Jahre 2018 rund 117 Millionen Euro in die Runderneuerung und den Ausbau von 66 Bahnhöfen im Land gesteckt werden. Heidenheim verspricht sich von diesem Programm – wie berichtet – den seit langem geforderten und immer wieder zugesagten barrierefreien Umbau des Bahnhofes, in dem der Weg zum Gleis 2 durch eine mit zahlreichen Treppenstufen versehene Unterführung verläuft.
Diese soll durch einen Aufzug oder durch eine Rampe ersetzt werden. Darüber hinaus geht es um die Erneuerung der Bahn-steige, die erhöht werden sollen, um den Fahrgästen den Ein- bzw. Ausstieg aus den Zügen zu erleichtern. Schließlich steht die Modernisierung der Zugangsbereichen an, die zeitgemäße Wand- und Bodenbeläge erhalten und gegebenenfalls mit neuen Beleuchtungskonzepten ins rechte Licht gerückt werden sollen.
Nach aktueller Auskunft der Bahn-Sprecherin ist der Planungsstart für die Gesamtmaßnahme im Jahre 2016 vorgesehen.
Wann dann die Realisierung erfolgt, stehe gegenwärtig noch nicht fest. Nach heutiger Einschätzung müsse davon ausgegan-gen werden, dass der Baubeginn „im hinteren Drittel“ des Programmzeitraumes angesiedelt sei – also im Jahre 2017, spätes-tens 2018.